verwirrend, verwirrender, am verwirrendsten
Der erste Teil "Plötzlich Zauberer" war einfach nur ein Traum von einem Buch. Tolle Story, fantastische Umgebung und geniale Geschehnisse. Leider kann ich dies zu "Auf Zauber komm raus" nicht sagen. Ging ich mit zu vielen Erwartungen heran? War der Vorgänger auch schon so verwirrend? Wo blieb der Witz?Diese Fragen beschäftigten mich nachdem Lesen sehr. Warum? Ich fand mich im Buch kaum zurecht. Dies lag wohl daran das der Ort in dem die diesmalige Geschichte spielte einfach zu konfus war. Wir erleben Atlantis als Frauenparadies das einem suspekter nicht sein konnte. Nur Frauen können zaubern und werden verehrt und die Männer, erledigen alles andere und scheinen dies auch regelrecht zu genießen.Dazu aber jetzt mehr.Wer den Vorgänger gelesen hatte, musste sich kaum an neue Charaktere gewöhnen, da man wieder direkt ins Mittelalter geschickt wurde, wo die Geschichte im letzten Band endete.Wir erleben Gwen in ihrer neuen Heimat Atlantis, in der nur Frauen zaubern können und sich Schamaninnen nennen. Dieser Ort wurde auch gewählt um eine Versammlung abzuhalten in der aus jeder Gemeinschaft 2 Vertreter ihres Volkes eingeladen wurden. Wir erfahren zwar wie sich die anderen Zauberer nennen, aber erfahren sonst sehr wenig über sie. Um so mehr erfahren wir über die Männer von Atlantis, welche von den Frauen dorthin eingeladen wurden, um dort zu leben. Dabei galt das die Frauen zauberten und regierten und die Männer den ganzen Rest erledigten. Dies wäre auch vollkommen ok, wenn die Männer sich teilweise nicht als Hohlköpfe herausgestellt und sich als Lebensziel gesetzt hätten, ein Bettgefährte von einer Schamanin zu werden. Allgemein entpuppte sich Atlantis nicht als Paradies sondern ehr als Irrenanstalt, wie es z.B. die beiden Brit¿s hervorragend darstellten.Im Buch gab es 2 Frauen, welche beide Brit hießen. Diese waren jedoch nicht 2 fremde Frauen sondern ein und die selbe, nur aus verschiedenen Zeiten. Es gab Brit die Jüngere und Brit die Ältere. Besonders Brit die Ältere stellte sich als äußerst nervige Person heraus, deren Kommentare und Handlungen einen oftmals zur Weißglut brachten. Als letztes erfuhren wir sehr viel über Jimmy, welcher im vorherigen Band aus der Datei geworfen wurde und nun ein Leben ohne Zauberei leben musste. Wo der Vorgänger mit lustigen Unterhaltungen und Witzen punkten konnte, hatten wir es diesmal mit katastrophalen Verwirrspielen und einem Machtkampf der Geschlechter zutun. Egal ob die Auseinandersetzungen zwischen den Brit¿s oder über die Zeit. Für beides hätte man wohl einen Doktor in diesem Fach gebraucht um es zu verstehen. Tatsächlich war es für mich kaum möglich den Handlungen zu folgen, was sehr schade war und dafür sorgte das ich Seiten sogar übersprang. Einzig die Kapitel, in denen es um Jimmy ging, ließen ein leichtes Lesen zu. Ohne diese hätte ich das Buch wohl abgebrochen.Was Frauen dürfen und was Männer, ist in der heutigen Gesellschaft ein sehr schwer greifbares Thema. Das der Autor trotzdem probierte es mit in die Geschichte zu verstricken konnte nur scheitern, da sowohl männliche als weibliche Leser, wie ich, kontinuierlich an Punkten aneckten.Manchmal ist weniger mehr. Tatsächlich konnte ich mir trotz ausreichender Beschreibungen kein Bild von Atlantis machen. Ich las Seiten doppelt und dreifach und konnte mir trotzdem nicht so recht zusammenreimen wie es entstand oder wie es aussah. Den Ideenreichtum des Autors muss ich dennoch loben, da er eine moderne Geschichte erschuf, die wohl viele ansprechen dürfte. Besonders das außer Kraft setzen der Physik sorgte auch diesmal für einen großen Spaß.Die Kapitelaufteilung war gelungen und die Wechsel zwischen den Charakteren sorgten für Abwechslung. Das Buch ist sehr bunt und mit auffallenden Farben gestaltet. Diese wirken jedoch nicht übertrieben sondern erfüllen genau eine Aufgabe. Sie ziehen die Aufmerksamkeit auf sich. Das Cover ähnelt seinem Vorgänger, was aber keinesfalls schlimm wäre, da mir dieses auch sehr gefiel. Der Comic-artige Stil passt perfekt zum Autor, da dieser auch Comics veröffentlicht. Der Autorennname und der Buchtitel wurde dem Hintergrund sehr gut angepasst und passten farblich sehr gut mit ins Bild.Insgesamt wieder ein sehr gelungenes Gesamtbild.Außen Hui, Innen naja. So richtig überzeugen konnte der Nachfolger von "Plötzlich Zauberer" nicht. Zu viele Themen und eine unverständliche Erklärweise machten das Buch zu einer schweren Lektüre, die Humor und Witz vermissen ließen.