Mit den Gruppen >Zeit und Welt<, >Europäisches Erbe< und >Menschen und Schicksale< sind diese Aufsätze und Vorträge aus vierzig Jahren thematisch geordnet. Wollte man ihnen jeweils ein Motto mitgeben, lautete es für den ersten Teil: »Begegnen wir der Zeit, wie sie uns sucht« aus Shakespeares >Cymbeline< (Stefan Zweig selbst hat es seiner >Welt von Gestern< vorangestellt) - für den zweiten Teil: mit Aufrichtigkeit und Unbefangenheit gilt es bei fremden Werkeil den Ursachen ihrer Wirkung oder Unwirkung innerhalb ihrer Zeit nachzugehen - für den dritten Teil: die seelische Atmosphäre einer Zeit findet ihren Niederschlag nicht in den offiziellen Geschehnissen, sondern am ehesten in kleinen persönlichen Episoden. Stefan Zweig wollte mit seinen Essays und Vorträgen, »ohne aktuell zu polemisieren. . . durch ein Symbol vieles Heutige deutlich und verständlich« machen. Den Schlußstein seines biographisch-essayistischen Werkes versuchte er noch in den letzten Wochen seines Lebens zu setzen, mit seiner Studie über Montaigne, den »homme libre«, den »Vorkämpfer für innere Freiheit« - stellvertretend als einen Dank für alle seine geistigen Vorbilder in hellen wie in dunklen Zeiten.