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Die Flügel der Freiheit

Historischer Roman

(17 Bewertungen)15
110 Lesepunkte
eBook epub
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Es hat geschneit. Auf den Wehrmauern liegt weißer Schimmer, als Barthel die Wartburg erreicht. Im Auftrag seines Meisters Lucas Cranach soll er Briefe an Martin Luther überbringen. Wie befürchtet, erhält der Reformator Nachricht, dass sein einstiger Verbündeter Thomas Müntzer den gewaltsamen Aufstand gegen die weltliche Obrigkeit fordert. Ein Weg, der viele Menschen in größte Gefahr bringt. Nicht zuletzt Barthel selbst und seine Liebste Dorothea. Eine Katastrophe bahnt sich an, und Luther reist zurück nach Wittenberg, um den Kampf gegen seinen Gegner Müntzer aufzunehmen ...

Produktdetails

Erscheinungsdatum
04. Oktober 2016
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
480
Dateigröße
1,91 MB
Reihe
Der große Luther-Roman
Autor/Autorin
Tilman Röhrig
Verlag/Hersteller
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783492975070

Portrait

Tilman Röhrig

Tilman Röhrig, geboren 1945, lebt in der Nähe von Köln. Der ausgebildete Schauspieler ist seit über vier Jahrzehnten als freier Schriftsteller tätig. Die größten Erfolge brachten ihm seine historischen Romane, die allesamt Bestseller und vielfach übersetzt wurden. Für sein literarisches Werk erhielt der Autor, dessen lebendige Lesungen begeistern, zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Großen Rheinischen Kulturpreis.

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Übersicht
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LovelyBooks-BewertungVon Moritz_Hoffmann am 24.06.2023
Gut (Stil, Recherche), aber nicht sehr spannend und etwas zu Müntzer-lastig ... 3,5. Stil: 5 Sterne. Tilman Röhrig gehört für mich, wie auch Rebecca Gablé, zu den wirklich talentierten Schreibern. Sein Stil ist großartig, seine Recherche immer weitestgehend fundiert (so weit ich das beurteilen kann). Leider leidet unter dieser Recherche dieses Mal die Story des Romans.Die Flügel der Freiheit wird als Luther-Roman vermarktet, die historische Hauptfigur ist jedoch vor allem Luthers Gegner Thomas Müntzer, der zudem völlig unsympathisch ist. Die fiktiven Figuren Dorothea und Barthel, die vielleicht als Protagonisten gelten sollen, fand ich dann auch etwas einfach gestrickt und langweilig, da ihr Motiv im Grunde sehr trivial ist (Sie lieben einander und wollen heiraten, Dorotheas Vater will das aber nicht.) und die Handlung kaum aus ihrer Sicht wiedergegeben wird. Luther bleibt hinter Müntzer zurück - er kommt einfach zu wenig vor. Ich hätte seinen Werdegang auch gern ab 1517, nicht erst ab 1522 mitverfolgt. Gut fand ich, dass Röhrig nicht versucht hat, die Gedankenwelt Luthers darzustellen, sondern selbst praktisch "Beobachter" dieser Person ist - die Gedanken einer realen Person und noch dazu die eines Genies nachempfinden zu wollen, wäre aus meiner Sicht auch anmaßend. Daher: Dies ist gelungen. Gelungen ist auch die Atmossphäre am Anfang auf der Wartburg, die Atmossphäre des Wittenberg der Renaissance und die des Allstedt unter Müntzer. Kritikpunkt: Die Schlacht von Frankenhausen. Da hätte man ruhig etwas deftiger werden können, etwas filmischer, mehr Action! Auch hatte ich gehofft, dass Barthel irgendwie dazu kommen würde, in Frankenhausen gegen Müntzer und Dorotheas Vater zu kämpfen. Als am Ende der Knappe dann Müntzer verhaftet, dachte ich: Das hätte Barthel tun sollen.Daher: Das Buch ist gut durch seinen Stil. Die Figuren und der Plot lassen aber zu wünschen übrig. Leider nur mit Einschränkungen zu empfehlen.
LovelyBooks-BewertungVon derMichi am 23.01.2022
Dem Roman gelingt manches. Interessanterweise gehört dazu auch das Porträt von Martin Luther. Ein paar Klischees, die seinen deftigen Wortschatz und die ihn ewig plagende Verdauung ("Der Satan hat mich im Hintern geschlagen!") betreffen, bleiben nicht aus, dennoch zeichnet Röhrig das Bild eines vielschichtigen Charakters, dem das Schicksal der Menschen um ihn herum durchaus nahegeht, der jähzornig und aufbrausend sein kann, aber auch ein großer Denker und scharfsinniger Verfechter seiner Ideen bleibt.Das allein und die umkämpfte Epoche der Geschichte würde den Roman schon spannend genug machen, aber so groß war das Vertrauen des Autors und Verlags in die historischen Figuren dann doch nicht. Mit Barthel wird eine fiktive Identifikationsfigur für das Publikum eingeführt - ein junger Handwerker, der einfach nur seine Liebste ehelichen möchte. Beide üben schon fleißig, Petting in freier Natur mit Honig auf Schoß und Glied inklusive, doch ein arges Schicksal reißt sie auseinander.Den Bösewicht der Geschichte findet Röhrig in Thomas Müntzer. Der flammende Prediger und Volksaufwiegler mag zwar nicht der idealistische frühbürgerliche Revolutionär gewesen sein, zu dem ihn unter anderem die DDR-Geschichtsschreibung stilisieren wollte, doch ein etwas vielschichtigeres Bild als hier hätte der "Auserwählte" durchaus verdient. Stattdessen lässt der Autor ihn auf Dorlein und andere Menschen los, die er mithilfe seines Knechts Ambrosius zu Anhängern eines eigenen Kultes macht, der am Ende doch nichts als fanatischen Eigennutz darstellt.Als wäre dieses Unding noch nicht genug, bemüht Tilman Röhrig noch die unterste Schublade des Figurenbaukastens, indem er beide Figuren durch ihre Sexualität bloßstellt. Müntzer predigt die reine, lustfreie Zeugung auserwählter Gotteskinder und stöhnt doch wollüstig seine Frau Ottilie an, während Ambrosius sich als verhinderter Ehemann am Ende nur noch mit seiner Hand vergnügen darf. Schade, denn diese Banalitäten bremsen die sonst exzellent recherchiert Handlung immer wieder aus.Insbesondere Luthers Aktivitäten, inklusive der späten Hochzeit mit Katharina von Bora, die eigentlich mindestens einen anderen wollte, und die Bauernkriege mit ihrem Höhepunkt in der Schlacht bei Frankenhausen bieten jede Menge spannungsreiches Material, welches den Roman an vielen Stellen interessant und lesenswert macht. Wer sich mit ein paar Klischees arrangieren kann bekommt hier einen der besseren fiktionalen Beiträge zu den zahlreichen Reformationsromanen zu lesen, die das Jubiläumsjahr hervorgebracht hat.