Als zwei Sarden in Köln brutal erschossen werden, gehen die Wogen hoch. Ist jetzt auch diese deutsche Stadt in der Hand der Mafia?
KHK Brokat hat wenig Zeit seine Ermittlungen penibel wie üblich durchzuführen, denn nicht nur die Presse, sondern auch sein auf die eigene Karriere bedachter Chef, machen ihm das Leben schwer.
Irgendwie sind alle und dann wieder niemand verdächtig. Dann scheint das Pendel doch in Richtung organisiertes Verbrechen auszuschlagen und Brokat erhält eine Dienstreise nach Sardinien genehmigt. Dort trifft er nicht nur einen kompetenten Kollegen sondern auch nochmals Maria, die Schwester eines der Opfer. Er verliebt sich in die Frau und erhält einige aufschlussreiche Informationen, die aber bei seinem Vorgesetzten wenig Nachhall finden.
Meine Meinung:
Mit diesem Auftakt zu einer neuen Köln-Krimi-Reihe ist Autor Ulf Kartte ein bodenständiger Ermittler gelungen. Knapp fünfzig, geschieden und ein wenig desillusioniert vom Arbeitsalltag - so präsentiert sich KHK Brokat.
Der Schreibstil ist spannend, doch hin und wieder bedient der Autor einige Klischees. Obwohl, ganz ausschließen kann man es ja nie, ob das organisierte Verbrechen nicht doch - wie ein Krake - seine Finger im Spiel hat. Gut gelungen ist auch die Verflechtung der nach wie vor geübten Blutrache. Dieser "Brauch" wird geschickt in die Handlung eingebaut.
Die Auflösung ist durchdacht und gekonnt inszeniert. Die Kette mit dem Anhänger des serbisches Wappen, den Brokat bei der Rangelei mit einem Unbekannten erwischt, hat mir einen deutlichen Hinweis in eine bestimmte Richtung gezeigt. Aber, das liegt vermutlich daran, dass ich als Wienerin dem Balkan näher bin, als vielleicht andere Leser.
Fazit:
Ein gelungener Reihenauftakt, dem ich gerne 4 Sterne gebe