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Menschen neben dem Leben

Roman

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»Eine wahnsinnig packende Wiederentdeckung.« Hildegard Elisabeth Keller, SRF
Nach der spektakulären literarischen Wiederentdeckung von »Der Reisende« erscheint nun auch der erste Roman von Ulrich Alexander Boschwitz zum ersten Mal auf Deutsch. Im Berlin der Zwanzigerjahre porträtiert »Menschen neben dem Leben« jene kleinen Leute, die nach Krieg und Weltwirtschaftskrise rein gar nichts mehr zu lachen haben und dennoch nicht aufhören, das Leben zu feiern.
Leicht haben es die Protagonisten in Ulrich Alexander Boschwitz' Debütroman nicht. Sie sind die wahren Verlierer der Wirtschaftskrise: Kriegsheimkehrer, Bettler, Prostituierte, Verrückte. Doch abends zieht es sie alle in den Fröhlichen Waidmann. Die einen zum Trinken, die anderen zu Musik und Tanz. Sie treibt die Sehnsucht nach ein paar sorglosen Stunden, bevor sich der graue Alltag am nächsten Morgen wieder erhebt. Doch dann tanzt die Frau des blinden Sonnenbergs mit einem Mal mit Grissmann, der sich im Waidmann eine Frau angeln will und den Jähzorn des gehörnten Ehemanns unterschätzt. Und so nimmt das Verhängnis im Fröhlichen Waidmann seinen Lauf, bis sich neue Liebschaften gefunden haben, genügend Bier und Pfefferminzschnaps ausgeschenkt wurde und der nächste Morgen graut. Wie durch ein Brennglas seziert der zu diesem Zeitpunkt gerade mal zweiundzwanzigjährige Autor das Berliner Lumpenproletariat der Zwischenkriegsjahre.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
14. September 2019
Sprache
deutsch
Auflage
1. Aufl. 2019
Seitenanzahl
303
Dateigröße
4,02 MB
Autor/Autorin
Ulrich Alexander Boschwitz
Herausgegeben von
Peter Graf
Verlag/Hersteller
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783608192001

Portrait

Ulrich Alexander Boschwitz

Ulrich Alexander Boschwitz, geboren am 19. April 1915 in Berlin, emigrierte 1935 gemeinsam mit seiner Mutter zunächst nach Skandinavien, wo sein erster Roman, »Menschen neben dem Leben», erschien. Der Erfolg ermöglichte ihm ein Studium an der Pariser Sorbonne. Während längerer Aufenthalte in Belgien und Luxemburg entstand »Der Reisende«, der 1939 in England und wenig später in den USA und in Frankreich veröffentlicht wurde. Kurz vor Kriegsbeginn wurde Boschwitz in England trotz seines jüdischen Hintergrunds als »enemy alien« interniert und nach Australien gebracht, wo er bis 1942 in einem Camp lebte. Auf der Rückreise wurde sein Schiff von einem deutschen U-Boot torpediert und ging unter. Boschwitz starb im Alter von 27 Jahren, sein letztes Manuskript sank wohl mit ihm.



Pressestimmen

»Ein intensiver und eindrücklicher, lange nachwirkender Roman« Buchlemmi.de, 21.03.2020 Buchlemmi.de

»Die Wiederentdeckung sollte ein Fest sein.« Peter Pisa, Kurier, 18.01.2020 Peter Pisa, Kurier

»Boschwitz fasziniert durch seine lebendige Szenerie voller Empathie, die uns seine Nebenwelt so sympathisch werden lässt.« Sigismund von Dobschütz, Saale Zeitung, 16.01.2020 Sigismund von Dobschütz, Saale Zeitung

»Am stärksten berührt seine Kunst, Stilmittel des Realismus und der Neuen Sachlichkeit, als da sind: distanzierte Beobachtungen und genaue Analyse, mit tiefer Empathie für seine Protagonisten zu verbinden wobei das Mitgefühl, das auf den Leser überspringt, sich allein aus nüchtern geschilderten Tatsachen speist.« Kristina Maidt-Zinke, Süddeutsche Zeitung, 08. Januar 2020 Kristina Maidt-Zinke, Süddeutsche Zeitung

»Boschwitz packt diese Schicksale in einen rasanten Mix aus Grossstadtroman und Sozialreportage, wobei sein Tonfall nie sachlich oder nüchtern ist. Kunstvoll wechselt er zwischen Aussen-und Innensicht seines Personals, was sich in ironischen Brechungen und zeitkritischen Kommentaren offenbart.« Frank von Niederhäusern, Kulturtipp, 07.01.2020 Frank von Niederhäusern, Kulturtipp

»Die Genauigkeit, die Breite und die Tiefe der Beobachtung, die Vielfalt der geschilderten Töne und Farben, die Spannungsbögen, Humor und Ironie, die [ ] Kameraführung der Prosa aus und mit dem Innersten der Figuren heraus in jeweils ihren Empfindungen und Gedanken angemessenen Tempo machen mit einem Schriftsteller bekannt, dessen Genie und Fleiß enorm gewesen sein müssen und zu einem unendlich dichten, konzentrierten aber nie Spannung, ja Fesselung des Lesers verlierenden Roman geführt haben.«Stephan Optiz, Schleswig-Holstein am Wochenende, Januar 2020 Stephan Optiz, Schleswig-Holstein am Wochenende

»Spannend, schmerzhaft, hellsichtig Der 1915 geborene Boschwitz beweist auch in diesem Erstlingswerk einen genauen Blick für Details, ein Gespür für Stimmungen und vor allem für jene Menschen, die durch ein gesellschaftliches Raster gefallen zu sein scheinen. Menschen neben dem Leben ist ein Meisterwerk, das neben Alfred Döblins Berlin Alexanderplatz in eine Reihe gehört.« Michael Ernst, Sächsische Zeitung, 29.09.2019 Michael Ernst, Sächsische Zeitung

»Boschwitz zeigt die Menschen auf ihrem Weg nach unten, aber bevor sie wirklich hart landen, leben sie im Aufwind der Hoffnung.« Paul Jandl, Neue Zürcher Zeitung, 24.09.2019 Paul Jandl, Neue Zürcher Zeitung

»Das Berlin- Bild wie es sich in diesem Roman präsentiert, hat nichts vom Glanz der Goldenen Zwanziger. Es ist der Schmutz der Straße, der hier aufgewirbelt wird, weil der Autor sich den Menschen zuwendet, die im Zuge der wirtschaftlichen Entwicklung übriggeblieben sind. [ ] Der Ton ist rau, doch zuweilen auch verspielt, denn Ulrich Alexander Boschwitz hat ein feines Ohr für die Berliner mit ihrem mal schnippischen, mal großspurigen Auftreten. [...] Menschen neben dem Leben öffnet dem Leser noch einmal einen besonderen Blick in die Zeit.« Cornelia Geißler, Berliner Zeitung, 14.07.2019 Cornelia Geißler, Berliner Zeitung

»Ein Schriftsteller von enormer Erkenntniskraft und Talent« Financial Times Financial Times

»Neben Thomas Mann, Heinrich Böll und Hans Fallada einer der größten deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts.« The European The European

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LovelyBooks-BewertungVon VeloursNoir am 19.09.2023
Sprachlich guter, aber inhaltlich mittelmäßiger Roman der neuen Sachlichkeit.
LovelyBooks-BewertungVon ATWOOD94 am 09.04.2021
Vorbehaltloses Porträt von Menschen am Rande der Gesellschaft Genau wie das zweite Buch von Ulich Alexander Boschwitz, 'Der Reisende', ist dieser Roman sprachlich und literarisch hervorragend. Es finden sich Wahrheiten, die auf seine eigene Weise ausgedrückt, sehr das Hirn und Herz der Leserin und des Lesers berühren. Die eher sachliche Darstellung des Lebens der am Rande der Gesellschaft stehenden Menschen macht es der Leserin und dem Leser möglich, sich diesen ohne Einschränkungen und Vorbehalte zu nähern, und ihnen als Menschen zu begegnen, als 'Menschen neben dem Leben', wie schon der Titel sagt. Die Erzählweise mit dem für den größten Teil des Romans episodenhaft anmutenden Konzentrieren auf die einzelnen Figuren macht es zu einer etwas komplexen Aufgabe, das ganze Aufgebot an Figuren im Blick und im Kopf zu behalten. Zum Ende hin werden diese Figuren zu einem großen Teil zusammengeführt. Hilfreich ist sicher, das Buch zeitnah zu lesen und nicht zu viele Lesepausen einzulegen. Und sich nicht darüber zu sorgen, dass man vielleicht nicht immer jede Figur genau zuordnen kann. Viel wichtiger ist es, diese Figuren als Menschen wahrzunehmen, was den Lesenden dank der außerordentlichen Erzählkunst Boschwitz' definitiv gelingt. Wer sich die Mühe macht, sich auf dieses Ensemble an Figuren einzulassen und ihr Leben betrachtet, wird belohnt mit einem ehrlichen und sachlichen Einblick in Menschen und ihr Leben, der einzigartig ist und die Atmosphäre und das Leben zu einer Zeit darstellt, die für uns heute häufig schwer vorzustellen und nachzuvollziehen ist. Das Elend wird greifbar, eben weil das Buch nicht sentimental und vordergründig emotional ist. Wie auch 'Der Reisende' ist dieses Buch eine absolute Empfehlung! Ich bin sehr froh, dass der Herausgeber endlich die deutschen Originalmanuskripte so hervorragend lektoriert veröffentlicht hat.