Ein Engel für Weihnachten. Die Autorin nimmt uns mit auf eine Gefühlsreise auf allen 336 Seiten. Eine Leseempfehlung, sie werden nicht enttäuscht, passend in der ruhigen Adventszeit.
Es ist das Jahr 1979 in Kiel. Albertine Hollmann bereitet sich auf ein Familienbesuch in der Weihnachtszeit vor. Da erreicht sie ein unerwarteter Brief. Da erfährt sie, das im Sommer die Grete Wendt verstorben ist. Berti ist geschockt. Grete war Freundin, Mentorin, Vorbild für sie. Zwischen den Jahren geht Berti auf eine Gedankenreise.
Es ist das Jahr 1919. Da ist Berti gerade 17 Jahre alt und beginnt bei Wendt&Kühn in der Manufaktur in der Erzgebirge zu arbeiten. Nun wollte das Leben alles andere für Berti. Sie wird krank. Muss sich schonen, verbringt einige Zeit in einem Sanatorium in Harz. Dort lernt sie Paul kennen. Auch er ist noch jung und leidet wie Berti an Tuberkulose. Beide verbringen die freie Zeit zusammen. Paul darf zurück nach Kiel und Berti ins Erzgebirge. Nun stirbt die Oma von Berti. Sie muss sich entscheiden, wie das Leben weiter gehen soll. Ins Haus kommt ihre Schwester mit Familie, für Berti ist da kein Platz mehr. Sie entscheidet sich für den Paul, verlässt ihren Heimatort, heiratet und geht nach Kiel. Da beginnt sie ein neues und anderes Leben. Fühlt sich nicht immer wohl. Würde gerne ein Kind bekommen, nun will das Schicksal mit ihr anders meinen. Es klappt nicht und Berti findet sich nach einiger Zeit damit ab. Dann bricht der Krieg aus. Kiel wird stark getroffen. Paul arbeitet viel. Um Berti zu schützen, schickt er sie in die Heimat. Berti sagt nicht nein.. Und verlässt Kiel. Die Zeit vergeht, die Situation stabilisiert sich, aber Paul schiebt das Wiedersehen immer weiter vor.
Bis Bertie etwas erfährt und ihre Welt zusammenbricbt, aber im Nachhinein bleibt sie tapfer. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt für sie, den sie allein meistern muss. Wie wird er sein.. Lasse ich für die Leser offen. Es bleibt spannend und unterhaltsam.
Man erfährt wie das Leben manchmal verläuft: Familie, Traditionen, Höhen und Tiefen im Leben, Liebe, Geschäftsleben,, Prioritäten, die man setzt, die nicht immer umgesetzt werden können, Kriegsleben, was die Charaktere aus dem normalem Leben reißt. Und oft traurige Seiten mit sich bringt.
Der Schreibstil ist locker, unterhaltsam, bildhaft dargestellt, macht neugierig auf kontinuierliches Lesen, ohne Pausen zu machen. Ein Roman, der beim Lesen die Hoffnung macht, dass es besser sein kann, oder besser sein wird. Von mir 4 Sterne und lassen sie sich überraschen, wie Berti das alles meistert.