Spätestens seit der islamischen Expansion sind die arabische Welt und Europa enge Nachbarn. Dennoch werden die Geschichte Europas und des Christentums und die Geschichte der Araber und des Islam oft getrennt voneinander wahrgenommen. Dass diese Sehweise zu kurz ist, beweist Alfred Schlicht in diesem Geschichtsbuch, das von der islamischen Eroberung Siziliens und Südspaniens im 8. Jahrhundert bis zur heutigen wirtschaftlichen Abhängigkeit Europas vom Öl aus Nahost reicht.
Dabei zeigt Alfred Schlicht, dass die arabische Welt und Europa durch ein Netz vielfältiger Verflechtungen und Abhängigkeiten miteinander verbunden sind. Er weist auf die Vorurteile, Vorbehalte und Stereotypen hin, die auf beiden Seiten den klaren Blick auf den "Anderen" verstellen, und er beschreibt die intensiven wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen, die seit der Antike zwischen den beiden Kulturkreisen Morgenland und Abendland bestehen und die Orient und Okzident miteinander verbinden.
Die friedliche Entflechtung des Konflikts im Nahen Osten und das Zusammenwachsen des nördlichen und südlichen Ufers des Mittelmeers zu einem euro-arabischen Großraum in der globalisierten Welt stehen heute täglich im Zentrum unserer Aufmerksamkeit. Notwendig ist der Dialog mit der arabischen Welt. Dieses Geschichtsbuch bietet dazu den notwendigen historischen "Unterbau".