Kunstunterricht leistet einen besonderen Bildungsbeitrag, den weder ein Gestaltungs- noch ein Bildunterricht im Blick hat, so die Grundannahme dieser Studie. Bildnerisches Handeln, das sich in seinen Grundprinzipien am Feld der Kunst orientiert, vermag einen spezifischen Erkenntnismodus freizusetzen, der auf anderem Weg nicht zu haben ist. Es ist ein Denken im Entwurf, das uns zugleich mit uns selbst und der Welt in einen engen Kontakt bringt, ohne in den erstarrten Formen der Konventionen zu gerinnen.
Warum erkennen wir, wenn wir gestalten und welche spezifische Gestalt nehmen, unsere Erkenntnisse an? Wann ändern sich Sichtweisen, wann wechselt der Darstellungs- und Denkmodus vom begrifflichen zum bildhaften oder gar künstlerischen Denken? Und welcher didaktischen Leitlinien bedarf es dazu? Anhand von Fallbeobachtungen wird die allmähliche Verfertigung der Erkenntnisse im bildnerischen Tun nachgezeichnet und im Rückgriff auf das theoretische Fundament geklärt.
Letztlich zielen die Ausführungen auf eine Sinnbestimmung künstlerischer Bildung im schulischen Kontext und darüber hinaus.