Archilochos ist der erste Autor der europäischen Geistesgeschichte, dem es vorrangig um den Ausdruck der eigenen Empfindungen und Gedanken geht. Neu und stilbildend an seinem Werk ist der subjektive Ton; anders als Homer oder Hesoid verzichtet der Lyriker auf alles Lehrhafte und Heroische. Wegen seiner Derbheit wurde der im 7. Jahrhundert v. Chr. lebende Dichter lange Zeit weniger geschätzt, diese Direktheit macht ihn heute aber im besonderen Maße interessant.