Steueroasen, Finanzkrisen, Flüchtlingsströme aber auch internationale Abkommen und wachsende soziale Ungleichheit: Die drängenden gesellschaftlichen Fragen dieser Jahre sind international, die journalistische und mediale Tradition sowie die Erwartung des Publikums jedoch weitgehend national. Diesen Herausforderungen versuchen Journalisten durch Zusammenarbeit in internationalen Teams - dem sogenannten Cross-Border-Journalismus - zu begegnen. Aber wie geht das? Wie kommt man von der Idee zur Veröffentlichung? Wie findet man Kollegen? Wie vermeidet man Probleme innerhalb des Rechercheteams?
Dieses Buch ist eine praktische Einführung in die neue journalistische Arbeitsmethode der Cross-Border-Recherche. Anhand von Fallbeispielen und zahlreichen Interviews mit Pionieren der Methode wird der journalistische Prozess der Cross-Border-Recherchen beschrieben. Im Laufe dieses Prozesses werden gewohnte Elemente der journalistischen Recherche in einem internationalen Kontext beleuchtet sowie neue Elemente aus anderen Fachbereichen herangezogen und für den journalistischen Arbeitsprozess nutzbar gemacht.
Dieser Band richtet sich an Journalisten und angehende Journalisten sowie an diejenigen, die dem Journalismus verwandte Recherchemethoden anwenden. Zweck ist es, diese neue Methode größeren Gruppen von Journalisten zugänglich zu machen und Forschung, Diskussionen und weitere Entwicklungen anzustoßen.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung. Warum ein Buch über Cross-Border-Journalismus?
Fallstudie: Tobacco Underground die Geschichte, die mit einer leeren Zigarettenschachtel auf einer Berliner Straße begann
1. Kontext und Konturen des Cross-Border-Journalismus eine neue Methode wird entwickelt
Fallstudie: Lux-Leaks wie man 80 Journalisten in 26 Ländern koordiniert
2. Intensive oder lockere Zusammenarbeit? Einführung ins Netzwerken
Interview mit Fredrik Laurin: Nie das eigene Ruder loslassen
3. Ideen, Planung, Start!
Fallstudie: Das Farmsubsidy-Netzwerk
4. Respekt und Feinfühligkeit die Arbeit im internationalen Team
Fallstudie: Europäische Versuchskaninchen
5. Die ersten Schritte und die Recherche
Fallstudie: Als der globale Konzern dem Journalistentroll mit den vier Köpfen begegnete
6. Die Veröffentlichung
Fallbeispiel Migrants' Files : »Tote Migranten zählen nicht«
7. Aufarbeitung und weiter zur nächsten Story
Nachwort und Dank
Literatur