Es ist bisher wenig darüber bekannt, wie fachliche Kindeswohlgefährdungseinschätzungen durch das Jugendamt vorgenommen werden. Dies wird in dieser ethnographischen Untersuchung beleuchtet. Es zeigt sich, dass die Fachkräfte dabei weder statistische Diagnosebögen noch diagnostische Verfahren des Fallverstehens nutzen. Vielmehr betreiben sie ein Risikomanagement, bei dem sie auf effiziente interaktive Entscheidungsheuristiken zurückgreifen. Die Entscheidungsheuristiken haben auch nicht-intendierten Folgen für die Familien.