Inhaltsangabe:Einleitung:
Die jahrhundertealte Lust, sich durch Bekleidung zu differenzieren und zu schmücken, wird nicht enden. Ein Trend, der der Branche zuarbeitet.
Bekleidung war schon immer wichtig, zu gleich eine Notwendigkeit, aber auch immer ein Ausdruck von Prestige, Macht und Reichtum. Die industrielle Revolution vor gut 200 Jahren, der Durchbruch zu massenfähiger Fertigung preiswerter Produkte war für die Menschen damals eine Offenbarung. Hier entstanden die ersten großen Konsummärkte. Die frühe Globalisierung, die legendäre Seidenstraße, es ist kein Zufall, dass es eben nicht Gewürzstraße hieß, obwohl dort auch Gewürze transportiert wurden.
Damals war Kleidung aber in erster Linie eine Notwendigkeit. In den letzten 20 Jahren hat sich dieses Bild gewendet. Gerade in dieser Branche können wir sehen, wie sich der Konsum generell verändert und zwar früher als in anderen Bereichen.
Man kann es ganz gut mit dem Begriff des Verlusts der Mitte beschreiben. Jedes Angebot, das im mittleren Preisbereich, im mittleren Qualitätsbereich, im mittleren modischen Bereich und im mittleren Servicebereich angesiedelt ist, ist vom Aussterben bedroht , sagt Matthias Horx, Trend- und Zukunftsforscher und Gründer des Zukunftsinstituts in Kelkheim bei Frankfurt. Gleichzeitig hat sich eine extreme Polarisierung entwickelt. Man kann eine Jeans für 8 Euro bei Aldi kaufen oder eine für 400 Euro bei Dolce & Gabbana. Je nach Situation, Design, Label und auch Erlebnis differenziert sich dieser Markt stark aus.
Besonders bei den teuren, aber auch besonders edlen und erlesenen Dingen des Luxus-Konsums haben sich in den letzten Jahren markante Verschiebungen ergeben. Luxus bedeutet nicht mehr nur teuer, glitzernd, Aufsehen erregend. Genießen und Wohlfühlen ist für viele Menschen wichtiger als Macht und Einfluss, Status und Prestige, so die aktuelle Trendstudie Pleasure Markets des Zukunftsinstituts über die neuen Luxus- und Genussmärkte.
Der Markt verlangt nach neuen Produktkonzepten, Geschäftsideen und Dienstleistungen. Branchengrenzen müssen überbrückt werden, damit die neuen Ideen Raum finden. Denn Wünsche und Bedürfnisse der Konsumenten machen nicht vor Branchengrenzen halt. Der Kunde rückt nicht nur in den Mittelpunkt, sondern er wird zum Fluchtpunkt jeder Überlegung. Damit ist es erforderlich, ein Markenversprechen an die Bedürfnisse des Kunden anzupassen. Es darf nicht in erster Linie das Produkt kommuniziert werden, sondern es muss ein Dialog zum Kunden [...]