Menschen mit einer Zwangserkrankung bringen ihre therapeutischen Helfer nicht selten »auf die Palme«. Strapaziert wird nicht nur die Geduld im Umgang miteinander, sondern der Helfer ist immer wieder gefordert, seine eigenen Werte und Normen zu reflektieren und auch zu diskutieren. Deshalb hält sich hartnäckig die Ansicht, dass diese Erkrankung schwer zu behandeln sei. Dieses Basiswissen rückt, neben umfassenden Informationen über Zwangserkrankungen, auch die positiven Seiten dieser als schwierig geltenden Patientengruppe ins Blickfeld. Der Schwerpunkt liegt auf der Vermittlung von Aspekten, die für die praktische Arbeit mit Zwangserkrankten wichtig sind: motivieren, abgrenzen, stärken.
Klar, systematisch und in komprimierter Form werden an vielen Beispielen Erscheinungsformen von Zwangserkrankungen geschildert und Wege gezeigt, wie man konstruktiv mit ihnen umgehen kann, ohne sich selbst nerven zu lassen.
Inhaltsverzeichnis
7 Vorwort
11 Einige Fakten
13 Was ist eine Zwangserkrankung?
13 Symptomatik
17 Die Logik der Zwänge verstehen
26 Abgrenzung von Normalverhalten und anderen psychischen Erkrankungen
30 Wann und warum Betroffene in Behandlung kommen
33 Entstehung und Aufrechterhaltung von Zwangserkrankungen
34 Allgemeine Erklärungsmodelle
34 Das Zwei-Faktoren-Modell
36 Das kognitiv-behaviorale Erklärungsmodell
40 Neurobiologische Erklärungsansätze
41 Individuelle Erklärungsmodelle
43 Die Makroanalyse
49 Die Mikroanalyse
55 Behandlung von Zwangserkrankungen
55 Überblick
57 Verhaltenstherapie
58 Die Kennenlernphase
59 Vermittlung des individuellen Erklärungsmodells
64 Therapiezielfindung
66 Die eigentliche Therapie
80 Medikamentöse Behandlung
83 Was wirkt?
84 Die Einbeziehung der Angehörigen
89 Häufige Schwierigkeiten und der Umgang damit
89 Reflexion der eigenen Normen und Werte
93 Wie oft und wie lang darf man duschen? Streit um Normen und Werte
96 Orientierungshilfen
99 Wasch mich, aber mach mich nicht nass: Das Problem der Ambivalenz
100 Versteckte Ambivalenzen
105 Wenn Zwänge den Rahmen sprengen
114 Keine Angst vor Konflikten
116 Stabilisieren der Erfolge und Rückfallprophylaxe
121 Einige Worte zum Schluss
123 Literatur
126 Adressen