"Und was wird dann aus der Farm?" fragte Hetti.
"Nun ja, es müsste natürlich alles abgerissen werden, um Raum für das Speicherzentrum zu machen, das wir dort bauen wollen."
Sie keuchte auf. "Aber, wo soll dann das Weihnachtsdorf stehen?"
Ich schnaubte frustriert. Wieso waren die Leute nur so besessen von diesem Weihnachtsdorf?!
Und Elias kann es wirklich nicht verstehen. Warum an einem Weihnachtsdorf festhalten, das keinen Gewinn erwirtschaftet? Außerdem will seine Firma das Land zu einem guten Preis kaufen, und dieser Deal würde ihm endlich die lang ersehnte Beförderung bringen und die Besitzer von ihren Schulden befreien.
Doch das kleine Weihnachtsdorf in Tilikum scheint für alle Beteiligten mehr zu sein. Vor allem für Isabell Cook, die Tochter der Besitzer, und Elias Exfreundin aus Jugendtagen.
Die Frage, was ich mir von einem berührenden, unterhaltsamen Weihnachtsroman erwarte, lässt sich ganz einfach beantworten: Genau diese Geschichte!
Aber im Detail: Wir haben einen schon fast magisch anmutenden Ort, in dem sich alles um Weihnachten dreht, eine Familie, die sich ein Weihnachtsdorf hart erarbeitet hat, um dort Christbäume und alles rund um die Feiertage zu verkaufen, Rentiere laufen darauf herum. Dann haben wir einen harten Geschäftsmann, unseren Ebenezer Scrooge. Wir haben einen skurilen Alten, der sich von Eichhörnchen gejagt fühlt, einen störrischen Esel, eine entzückende, bodenständige Farmerin und ganz viel Zusammenhalt. Dazu noch eine bezaubernde Assistentin, die Elias die Stirn bietet, sowie ein Kind mit einer Gehbeeinträchtigung.
Ehrlich gesagt habe ich im ersten Moment aufgestöhnt, Elias Stoneheart, sein Gegenspieler Damion, ich dachte mir, wie platt kann das daherkommen. Aber die Geschichte entwickelt sich mit so viel Charme und Witz, dass mich das nicht lange gestört hat. Ungewollt muss Elias Zeit auf der Farm verbringen, erinnert sich an seine Weihnachten dort, erlebt seinen Onkel und seine Tante in Vorfreude und durch ein tragisches Erlebnis bekommt er einen Ausblick darauf, was seine zukünftige Weihnacht sein könnte. Na, klingelt da ein Glöckchen - äh, fällt da der Groschen?
Abwechselnd mit Isabell erzählt uns Elias seine Lebensgeschichte und die aktuellen Ereignisse, mit mehr Tiefe, als man erwarten konnte.
Ich habe das Hörbuch an einem Tag durchgehört, konnte es gar nicht abschalten, so sehr haben mir die Protagonisten, die Handlung, die witzigen Dialoge gefallen.
Einzig der Epilog war mir einen Zacken zu lang, hat die Geschichte dennoch perfekt abgerundet.
Ich freu mich schon auf die Verfilmung!
Fazit: Die perfekte Weihnachtsgeschichte - bitte schnell verfilmen!