Inhalt:Tsukuru ist Teil einer eingeschworenen Jugendclique und trotz seines Umzuges von Nagoya nach Tokio um dort zu studieren, während die anderen vier Mitglieder zurückbleiben, hätte er nie gedacht, dass die Gruppe auseinanderbrechen könnte. Deshalb trifft es ihn wie einen Schlag, als er plötzlich und ohne jede Erklärung aus der Gruppe verstoßen wird. Da er ein ruhiger Charakter ist fragt er nicht nach, aber die Qualen des Verstoßes verfolgen ihn sein ganzes Leben. Mit 36 Jahren ermutigt ihn Sara, eine Freundin, heim zu kehren und von seinen damaligen Freunden endlich eine Erklärung einzufordern. Weil er sie nicht enttäuschen und sich nicht länger quälen will, beschließt er jeden einzelnen der vier zu besuchen. Mit was er danach erfährt hätte er niemals gerechnet.Eigene Meinung:Das Buch beginnt in der heutigen Zeit und begleitet einen Murakami-typischen Protagonisten, zurückhaltend aber poetisch, plastisch und durchdacht. Die Geschichte beginnt im Eigentlichen sehr tiefgründig und interessant. Aber statt sich auf den eigentlichen Faden zu konzentrieren bastelt Murakami haufenweise Extra-Elemente in Tsukurus Leben, die sich am Ende als eigentlich verzichtbar entpuppen. Leider reicht am Ende die Buchlänge nicht aus um den eigentlichen "Handlungsfaden" zu Ende zu spinnen, sodass vieles offen bleibt. Das ist sehr schade, ich finde angesprochene Themen und Handlugnen dürfen schon einmal nutzlos sein oder offen bleiben, das macht Murakami durchaus häufig, aber auf eine solche Weise wird es für den Leser gänzlich unbefriedigend. Da hilft auch der sehr schöne und poetische Schreibstil nicht ganz.Hörbuchfassung:Wanja Mues hat eigentlich sehr gut zum Buch gepasst. Seine Stimme konnte den melancholisch-poetischen Wortklang des Schreibstils sehr gut wiedergeben. Nur bei der Stimmveränderung, wenn er Frauenstimmen "immitiert", hat er komisch durch die Nase gesprochen. Das wäre wirklich nicht nötig gewesen.Fazit:Bis jetzt das schwächste Murakami-Buch, das ich gelesen habe. Zu viele einzelne und abgelöste Elemente, zwar schöne aber zu inhaltlose Gespräche, zu viele offene Fragen, die ein "und jetzt?"-Gefühl hinterlassen. Für 3 Sterne zu wenig, aber besser als 2 Sterne - deshalb 2,5 Sterne und eine "kann man, muss aber nicht"-Leseempfehlung von mir.