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Das Wesen des Lebens

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Drei Jahrhunderte, ein mächtiges, friedliebendes Geschöpf und die Lebenswege der Menschen, die von ihm angezogen sind.

Iida Turpeinen erzählt in Das Wesen des Lebens ausgehend von der ausgestorbenen Stellerschen Seekuh von obsessiven Sammlern und rastlosen Wissenschaftlern, von begeisterten Naturschützern und den Frauen, die an Naturerforschungen immer schon beteiligt waren. Sie zeigt, wie wir Menschen vom unbedingten Begehren nach Erkenntnis angetrieben werden - und wie wir dafür die unwiderrufliche Zerstörung der Natur in Kauf nehmen.

Ob auf Großer Nordischer Expedition in der Beringsee im 18. Jahrhundert, 100 Jahre später in der russisch-amerikanischen Kompanie in Nowo-Archangelsk in Alaska oder Mitte des 20. Jahrhunderts auf den Vogelinseln vor Helsinki: Turpeinen lässt uns mit ihrer berührenden Erzählkunst unsere Welt und das Wunder des Lebens mit neuen Augen sehen und verstehen, wie alles mit allem verbunden ist.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
28. August 2024
Sprache
deutsch
Ausgabe
Ungekürzt
Dateigröße
301,22 MB
Laufzeit
439 Minuten
Autor/Autorin
Iida Turpeinen
Übersetzung
Maximilian Murmann
Sprecher/Sprecherin
Heike Warmuth
Verlag/Hersteller
Produktart
MP3 format
Dateiformat
MP3
Audioinhalt
Hörbuch
GTIN
9783732475322

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Von anne wetzel am 22.08.2024

Witzig, spannend, kenntnisreich!

Mein Hör-Eindruck: Die Autorin unterteilt ihr Buch mit geografischen Koordinaten, und so befindet sich der Leser zunächst in Helsinki im Naturkundlichen Museum. Hier nimmt ihn die Autorin quasi an die Hand und führt ihn zu dem Skelett eines riesigen Meeressäugers: der Stellerschen Seekuh. Damit ist das Thema gesetzt. Der Leser begleitet die ausgestorbene Seekuh über fast drei Jahrhunderte. Zuerst werden wir zurückversetzt in die spannenden Zeiten der Abenteuerfahrten, bei denen neues Land entdeckt und kartografiert wird sowie unbekannte Tiere und Pflanzen gesammelt und zu Forschungszwecken konserviert werden. Georg Wilhelm Steller, Naturforscher, Arzt und seltsamer Kauz, begleitet Vitus Bering auf seiner entbehrungsreichen Kamtschatka-Expedition und entdeckt dort ein bisher nie gesichtetes Tier: die Seekuh, die nach ihm benannt werden wird. Ein gutmütiges, verspieltes Tier, das in großen Sozialverbänden lebt dessen Fleisch und Fett zudem sehr gut schmecken und das daher in mal nicht 30 Jahren vollständig ausgerottet wird. Die nächsten Erzählstationen werden von der Autorin wie mit einem Schlaglicht erhellt. Dabei erzählt sie nicht nur die Geschichte der Seekuh bzw. ihres Skeletts, sondern ihr Scheinwerfer erhellt auch die Umgebung. Wir lesen die Geschichte des finnischen Gouverneurs von Alaska, wir nehmen teil an seinem Familienleben und erleben mit, wie er seine Hoffnungen auf eine reiche Provinz aufgeben muss. Durch zu intensive Bejagung kommt der Handel mit Pelzen und Fellen zum Erliegen, Wieder eine Generation später lernt der Leser eine junge Zeichnerin kennen und mit ihr die Probleme, denen künstlerisch talentierte Frauen gegenüberstanden, um dann wieder in Helsinki dem Präparator John Grönvall über die Schulter zu schauen, wenn er das Skelett neu ordnet. Diese ausführlichen Nebengeschichten führen vom Thema weg, aber führen auch immer wieder darauf zurück. Es geht in dem Roman nicht primär um die Seekuh, sondern vor allem um den Umgang mit den Lebewesen der Natur. Iida Turpeinens Sympathie gehört dabei eindeutig den Tieren, die sie voller Liebe zum Detail beschreibt. Der Mensch kommt eher schlecht weg. Die Autorin beschreibt sehr eindringlich das Verschwinden einiger Arten. Hatte Seller noch die Vorstellung, dass kein Geschöpf aus Gottes Schöpfung einfach verschwinden kann, sondern irgendwo versteckt weiterlebt, setzt sich Generationen später die erschreckende Erkenntnis durch, dass keine Umweltkatastrophen, sondern der Mensch selber für das Artensterben verantwortlich ist. Gelegentliche Längen na gut. Die Absicht zählt: ein wehmütiger und zugleich leidenschaftlicher Appell für Naturschutz im weitesten Sinn. Iida Turpeinens naturwissenschaftliche Kenntnisse sind beeindruckend, und bei aller Wissenschaft ist ihr Buch mit seinem oft ironischen Unterton witzig und spannend zu hören. Nicht zuletzt das Verdienst der Sprecherin Heike Warmuth!