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Giovannis Zimmer

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Zärtlich und zupackend erzählt Baldwin von Liebe, Begehren und Verletzlichkeit

Im Paris der Fünfziger lernt David den reizend überheblichen, löwenhaften Giovanni kennen. Die beiden beginnen eine Affäre Verlangen und auch Scham brechen in David los wie ein Sturm. Als plötzlich seine Verlobte zurückkehrt, bringt David nicht den Mut auf, sich zu outen. Im Glauben, sich durch Verleugnung selbst retten zu können, stürzt er Giovanni in ein Unglück, das tödlich endet.
Mit "Giovannis Zimmer" brach Baldwin gleich zwei Tabus: Als schwarzer Schriftsteller schrieb er über die Liebe zwischen zwei weißen Männern. Sein amerikanischer Verlag trennte sich daraufhin von ihm, seine Agentin riet ihm, er solle das Manuskript verbrennen. Heute gilt "Giovannis Zimmer" als Baldwins berühmtester Roman.

Ungekürzte Lesung mit Thomas Lettow

ca. 6h 1min

Produktdetails

Erscheinungsdatum
02. März 2020
Sprache
deutsch
Auflage
Ungekürzte Lesung
Ausgabe
Ungekürzt
Dateigröße
266,97 MB
Laufzeit
361 Minuten
Autor/Autorin
James Baldwin
Übersetzung
Miriam Mandelkow
Sprecher/Sprecherin
Thomas Lettow
Verlag/Hersteller
Originalsprache
englisch
Produktart
MP3 format
Dateiformat
MP3
Audioinhalt
Hörbuch
GTIN
9783837150797

Portrait

James Baldwin

James Baldwin, 1924 in New York geboren, war und ist vieles: ein verehrter, vielfach ausgezeichneter Schriftsteller und eine Ikone der Gleichberechtigung aller Menschen, ungeachtet ihrer Hautfarbe, ihrer sexuellen Orientierung oder ihres Herkunftsmilieus. Er war der erste schwarze Künstler auf einem Cover des Time Magazine. Baldwin starb 1987 in Südfrankreich, aber sein Bann ist bis heute ungebrochen.

Pressestimmen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - RezensionBesprechung vom 25.04.2020

Verstörend und betörend
James Baldwins Roman "Giovannis Zimmer"

Als der junge James Baldwin 1948 aus Brooklyn nach Paris ging, tat er es nicht aus romantischer Nachkriegssehnsucht nach einem Künstlerleben im alten Europa, wie sie exemplarisch drei Jahre später in Vincente Minnellis Filmmusical "Ein Amerikaner in Paris" porträtiert werden sollte. Für Baldwin war es eine existentielle Entscheidung: Er wurde dort überhaupt erst zum Künstler, zu einem Romancier, der alles andere sein wollte als romantisch. Auch in Frankreich blieb er Außenseiter: als Schwarzer und als Schwuler, vor allem aber als einer, der sich den diesen Gruppen entgegengebrachten Erwartungen der Mehrheitsgesellschaft nicht beugte.

1956, drei Jahre nach dem vielbeachteten Debüt "Go Tell It to the Mountains", das in Miriam Mandelkows kürzlich erschienener Neuübersetzung "Von dieser Welt" heißt (F.A.Z. vom 21. Februar 2019), erschien Baldwins zweiter Roman: "Giovannis Zimmer", den Mandelkow fast sechzig Jahre nach der ersten deutschen Ausgabe nun ebenfalls neu übersetzt hat. Bei Erscheinen machte das Buch in Amerika anders Skandal, als Baldwin es erwartet hatte: Man verübelte ihm, dass er einen weißen Ich-Erzähler unter anderen Weißen in Paris auftreten ließ und somit das eigene schwarze amerikanische Milieu verließ. In Europa dagegen eckte "Giovannis Zimmer" wie vom Autor befürchtet durch die homosexuellen Liebesszenen an. Der Ich-Erzähler David, ein junger Amerikaner in Paris, eigentlich liiert mit seiner Landsmännin Hella, verliebt sich in den Barkeeper Giovanni, kann sich aber nicht für ihn entscheiden. Giovanni wird er damit zu einem Mord und in den Tod unterm Fallbeil treiben, sich und Hella ins private Unglück.

Was die Lektüre heute noch brisant macht, ist weniger die sexuelle Neigung von David als die Intensität seiner unentschiedenen Verzweiflung. Baldwin hat damit auch ein exemplarisches Beispiel für den das intellektuelle Paris jener Jahre dominierenden Existentialismus gegeben. Aber Mandelkows Sprache wird dem nicht gerecht. Nur ein Beispiel: Aus dem ziemlich zu Beginn stehenden Satz "This is the lie which I told to Giovanni, but never succeeded in making him believe, that I had never slept with a boy before" macht sie "Die Lüge - die ich Giovanni erzählt, doch nie habe glauben machen können -, ich hätte noch nie zuvor mit einem Mann geschlafen". Warum der Verzicht aufs verstärkende this, warum die ausgestellte Apposition, warum "Mann" für boy? Baldwins Prosarhythmus und Wortwahl werden verfälscht.

Dem Rang des Romans nimmt das nichts. Hella kommentiert Davids Zerrissenheit so: "Was nützt ein Amerikaner, der nicht glücklich ist? Wir haben doch nur das Glück." Wir haben Baldwins Bücher.

ANDREAS PLATTHAUS.

James Baldwin: "Giovannis Zimmer". Roman.

Aus dem amerikanischen Englisch von Miriam Mandelkow. Dtv, München 2020. 208 S., geb.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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