Inhalt siehe Klappentext.
Ich hatte vor 3 Monaten den ersten Teil der Nordwind-Saga gehört und auch bei Band 2 "Im Nordlicht" konnte mich die Stimme von Tanja Fornaro wieder mitreißen. Sie liest Miriam Georgs dramatische Geschichte um die Hamburger Schaustellertochter Alice, die direkt am 1. Teil anknüpft, so fesselnd und gleichzeitig mitfühlend vor, dass einem bei 13:34 Stunden Lesedauer nicht langweilig wird. Ich empfehle die 1,25-fache Geschwindigkeit. Der Hörer erfährt, auch in diesem Band in mehreren Zeitsträngen, wie es 1914 mit Alice, Rosa, John etc. weitergeht. Dazu gibt es Rückblicke in Alice' Kindheit und Jugend Ende des 19. Jahrhunderts, wie über sie bestimmt wurde, wie ihr übel mitgespielt wurde und wie sie versuchte, ihrer Lage Herr zu werden. Man schaut hinter die Kulissen der Familie Reeven, auch in besseren Kreisen machen Krankheit oder verschmähte Liebe nicht Halt - auch nicht die verbotene Liebe! Jeder ist angreifbar, aber zeigen will es niemand. Ich hatte angenehme Hörstunden, konnte ganz in der norddeutschen Familiensaga abtauchen, mitzittern, wie die Suche nach Rosa weiter-/ausgeht, ob Alice endlich von Henk loskommen kann, wie sich die Beziehungen John/Evelin, Julius/Marlies und Blanche/Niklas entwickeln. Ein Hörbuch, das eher negative Seiten des Lebens zeigt, als positive, aber auch diese sollte man nicht verdrängen. Eine Geschichte über eine Zeit, in der Frauen nichts zu sagen hatten, sondern sich dem Mann unterzuordnen hatten. Abschluss der Dilogie, die nachdenklich macht, Tod, Leid, Schmerz sind immer parat. Hörempfehlung mit 5 Sternen, das Titelbild zu Band 2 passt wunderbar zu Band 1, der Wiedererkennungsfaktor ist da.