Zach ist Universitätsprofessor für Geologie und führt ein recht beschauliches Leben: Seine Arbeit ist einigermaßen befriedigend - jedenfalls befriedigender als seine Ehe, denn die besteht eigentlich nur noch wegen der gemeinsamen Tochter Sarah. Dafür ist Sarah sein Augenstern. Sie hängt mehr an ihm als an der Mutter, die beiden gehen wandern, scherzen miteinander und spielen Schach. Wobei Zach nicht ohne Stolz die Überlegenheit der Zwölfjährigen akzeptiert. Doch genau bei einem solchen Schachspiel fällt auf, dass mit Sarah etwas nicht stimmt. Eine Odyssee von Arzt zu Arzt beginnt, die mit einer niederschmetternden Diagnose endet.Teile dieses Romans haben mir wirklich gut gefallen. Die Vater-Tochter-Beziehung ist toll beschrieben. Der Spannungsaufbau bis zur Diagnose ist gelungen. Die Dynamiken in der Ehe sind nachvollziehbar geschildert. Auch Zachs Arbeit an der Uni und die Probleme mit einer zu anhänglichen Studentin sowie der Kampf um die Festanstellung einer Kollegin lasen bzw hörten sich sehr gut. Doch leider hatte ich mit der Richtung, die der Roman später nimmt große Probleme. Uni, Tochter und Ehe geraten in Vergessenheit und Zach widmet sich manisch einem ominösen Hilferuf, den niemand so recht ernst nehmen will. Es ist zwar verständlich, dass Zach Ablenkung sucht, doch wie sehr die Themen, die mich bis dahin durch den Roman getragen haben vernachlässigt, bzw regelrecht abgebrochen werden, fand ich enttäuschend. Das Ende hätte ich so nicht gedruckt und den Autor nochmal nacharbeiten lassen.Zu meinem Ärger kam noch hinzu, dass ich den Sprecher absolut fehlbesetzt fand. Dass er etwas nuschelig spricht mag ja noch Geschmackssache sein aber man hört Christian Bückner seine fast 80 Lenze einfach an. Zusammen mit dem gemächlichen Sprechtempo hatte ich die ganze Zeit einen betulichen alten Mann vor Augen, der nichts mit dem aktiven 42-jährigen Universitätsprofessor zu tun hatte, der Zach ja eigentlich war.Schade: Trotz guter Ansätze war dieses Hörbuch leider keine Freude für mich.