Auren ist anders als die Frauen im goldenen Schloss des sagenumwobenen König Midas. Die sogenannten Sättel des Königs sind durchweg wunderschön und erfüllen ihre Aufgabe als dessen Liebesgespielinnen gewissenhaft und leidenschaftlich. Doch Auren ist nicht nur Mätresse, nicht nur schön, sie ist auch so gold wie eine zum Leben erwachte Statue.Einst ein verlorenes Mädchen, verschleppt und mittellos, fristet sie heute ihr Dasein als des Königs Favoritin oder besser gesagt, als gehüteter Schatz, wie ein Vogel im Käfig. Während sich die junge Frau nach dem Sinn ihres Daseins fragt, schmiedet König Midas Pläne, intrigiert gegen die Herrscher der Nachbarländer und schreckt auch nicht davor zurück Auren als Mittel zum Zweck einzusetzen.Nun soll die goldene Favoritin nach über 10 Jahren Gefangenschaft ihrem König quer durchs Land in ein entferntes Gebiet folgen. Eine gefährliche Reise durch Eis und Schnee beginnt. Wie aus dem Nichts tauchen Piraten auf, dann die Armee eines feindlichen Königreichs. Alle scheinen es auf den goldenen Sattel abgesehen zu haben. Auren muss lernen, sich selbst zu beschützen. Doch sie ist nicht so hilflos, wie es scheint. Das erkennt auch der Kommandant der feindlichen Armee. Ein bedrohlicher, verführerischer Fae Erstmal, wow, was für eine Sprecherin! Regine Lange ist für mich das eigentliche Highlight dieser Geschichte, denn durch sie wurden Handlung und Figuren erst richtig plastisch. Die Frau kann sogar singen! Ich habe ihr so gerne gelauscht, dass ich die langatmigen Szenen und inneren Monologe am Anfang gut überstanden habe. Es dauert nämlich eine ganze Weile bis die Story Fahrt aufnimmt. Immer wieder habe ich mich gefragt, wohin die Reise denn nun eigentlich gehen soll. Im Nachhinein ist das gar nicht so verkehrt von der Autorin, denn dadurch ist die Handlung null vorhersehbar. Jedenfalls für mich. Aber Spannung kommt meines Erachtens erst im letzten Drittel des Buches auf.Auren ist die Protagonistin von Raven Kennedys Fantasy-Roman, die den Leser bzw. Hörer in der Ich-Form mit auf die Reise nimmt. Wirklich warm geworden bin ich mit ihr bisher nicht, aber ich bin mega gespannt, wie sich ihr Charakter und das Verhältnis zum beängstigenden Fae-Kommandanten Riss entwickeln wird. König Midas bleibt in diesem ersten Band sehr blass und verschwommen, aber mein Gefühl sagt mir, ich werde ihn bald besser kennenlernen.Ich erschnuppere definitiv eine Menge Potenzial in dieser Fantasy-Reihe und hoffe, die Autorin hat es genutzt. Damit habe ich jetzt schon verraten, dass ich mir auch die Folgeteile zu Gemüte führen werde. Ich hoffe, der teilweise etwas mühsame Einstieg hat sich gelohnt!