Die Reihe The darkest gold von Raven Kennendy begann mit einem schwachen ersten Band und steigerte sich dann kontinuierlich deutlich. Am Ende von Band 3 konnte ich es kaum erwarten, die Reihe weiterzuhören. Sie war zu dem Zeitpunkt unglaublich spannend.
Das Hörbuch zu Band 4 ist wieder in die Teile 4.1 und 4.2 unterteilt. Beeindruckt bin ich erneut von der Vielfalt der Sprecher*innen. Jede Figur, die eine eigene Szenen hat, bekommt auch eine eigene Stimme. Das sorgt dafür, dass jede Figur eine größere Individualität erhält. Die Sprecher*innen sind ausnahmslos sehr gut und verleihen ihren Figuren zusätzlich Charakter.
Sehr spannend waren für mich die Szenen aus der Sicht von Königin Malina. Diese ist weiterhin auf der Flucht vor dem Mörder, den ihr Mann auf sie angesetzt hat. Königin Kaila ist wütend über die Ermordung ihres Verlobten und sinnt auf Rache. Sie will ihr Reich um jeden Preis ausbauen und weitere Königreiche erobern. Bei beiden Handlungssträngen bin ich gespannt darauf, wie diese sich entwickeln.
Osrik zieht mit der Armee des vierten Königreiches durchs Land. Ihn begleitet NIssa, die mit Hilfe von Auren ihr Dasein als königlicher Sattel hinter sich lassen und ein neues Leben aufbauen will. Es war eine nette Abwechslung, zu beobachten, wie die beiden sich zu Beginn der Reise verachten, sich dann besser kennenlernen und sich schließlich immer mehr necken und sich Spannung zwischen ihnen aufbaut. Der Strang ist bisher zwar vorhersehbar, aber unterhaltsam.
Es gab ein paar Rückblenden in die Kindheit von Riss, die ich aufgesogen habe wie ein Schwamm. Wie haben sich seine Kräfte entwickelt? Von wem stammt er ab? Wie war seine Kindheit? Davon hätte es gerne mehr geben können.
Doch der Haupterzählstrang liegt bei Auren und Riss. Ihm fehlt jegliche Dynamik. Die Handlung plätschert vor sich hin und ist langatmig. Sowohl Auren als auch Riss ergehen sich in Selbstvorwürfen, Selbstmitleid und im Dauerjammern. Das hat mich unglaublich enttäuscht und gelangweilt. Die Liebesszene zwischen den beiden habe ich als deplatziert und unglaubwürdig, zudem viel zu ausführlich empfunden. Erst am Ende von Teil 4.1 kommt mehr Spannung in den Erzählstrang und ich hoffe, dass dies die Überleitung zu einem aufregenden Teil 4.2 war.