Bei den Tetrapoden vor Hörnum wird ein grausam zugerichteter Leichnam gefunden. Timur Roters war Erzieher in einer Wohngruppe von problematischen Jugendlichen, die auf Sylt nicht sehr erwünscht waren. Doch reicht das als Motiv, den Mann so grausam hinzurichten? Liv Lammers und ihr Team haben hier eine harte Nuss zu knacken.
Obwohl ich den Schreibstil von Sabine Weiss sehr schätze und auch schon den einen oder anderen ihrer Liv-Lammers-Krimis gelesen habe, bin ich in diese Geschichte nur schwer hinein gekommen. Die Protagonisten sind mir allesamt fremd geblieben. An sich ist die Story gut aufgebaut, viele Verdächtige machen das Miträtseln spannend. Die Autorin hat mich einige Male ganz schön aufs Glatteis geführt. Aber für mich gibt es hier zu viele störende Nebenschauplätze, die vom eigentlichen Fall ablenken und mit der Auflösung gar nichts zu tun haben, sei es in Livs Privatleben, im Team oder in der Jugendgruppe.
Insgesamt bin ich nicht gerade begeistert von diesem Krimi, finde ihn aber auch nicht ganz schlecht. Ich konnte, obwohl ich bereits ein oder zwei der Vorgängerbände gelesen hatte, Liv und ihren Kollegen diesmal nicht nahe kommen, war nie mittendrin. Möglicherweise liegt das an dem Konflikt im Kollegenkreis, den ich extrem nervig fand. Auch die Jugendlichen und ihre Betreuer sind mir wohl wegen ihres durchgehend merkwürdigen Benehmens eher fremd geblieben. Die Geschichte an sich war gut, die Auflösung schlüssig und nachvollziehbar. Trotzdem bleibe ich ein bisschen unzufrieden zurück.