In Agatha Christie's "Vorhang" begleiten wir den belgischen Detektiv Hercule Poirot und seinen alten Freund Arthur Hastings zurück an den Ort, wo alles begonnen hat. Auf den Landsitz Styles, wo die beiden ihren ersten gemeinsamen Fall, die Ermordung der damaligen Eigentümerin aufklärten. Dieser ist genau wie die beiden Protagonisten in die Jahre gekommen und mittlerweile kein Familienheim mehr, sondern ein sogenanntes guest house. Hastings freut sich sehr, nach langer Zeit seinen alten Freund wiederzusehen, doch beginnt er an dessen bislang so messerscharfem Verstand zu zweifeln, als dieser behauptet, unter den Gästen des Hauses befinde sich ein Mörder. Poirot lässt ihn ein Dossier lesen, welches die Taten von X (dem Mörder) zusammenfasst. Alle dort erwähnten Todesfälle scheinen jedoch nicht wirklich zusammenzupassen. Hinzu kommt, dass Hastings sich um seine ebenfalls anwesende Tochter Judith sorgt, die mit einem Mann von fragwürdiger Moral anzubändeln scheint. Wie für die Poirotgeschichten von Christie typisch, wird die Geschichte nicht aus Sicht Poirots, sondern aus Hastings Sicht erzählt. Ebenso typisch ist die Verworrenheit der ganzen Geschichte bzw. des Falls. Und wie für einen Poirot typisch, darf am Ende die Aufklärung des Falls durch Poirot nicht fehlen. Ich habe die Geschichte mit einem lachenden und einem weinenden Auge gelesen. Sie hat mich gut unterhalten, allerdings aufgrund dessen, dass es sich um Poirots letzten Fall handelt, auch sehr traurig gemacht. Für mich persönlich war es ein würdiger Abschluss der Reihe, jedoch wird mir der kauzige kleine Belgier sehr fehlen.