GELESEN: Alexander Meining Mord im Ringpark
Erschienen 2022 bei Gmeiner Verlag
212 Seiten
Diesen historischen Kriminalroman bekam ich als signiertes Exemplar geschenkt. Das Cover zeigt das alte Würzburg mit der Alten Mainbrücke, dem dahinter liegenden Mainviertel sowie der darüber hoch aufragenden Festung Marienberg.
Georg Hiebler, Assessor im Münchner Innenministerium, wird im Jahr 1988 nach Würzburg abgesandt, um einen Fall zu untersuchen, der nach Meinung von Minister Feilitzsch Unzulänglichkeiten aufweist. Feilitzsch artikuliert sich nicht wirklich, was Hiebler, der 25 Jahre alt Mann, zu tun hat. Er appelliert hier an dessen Ausbildung und Verstand und komplimentiert ihn auf dessen Rückfrage rasch aus seinem luxuriösen Büro. Wenn auch zu Anfang etwas ratlos, so findet sich Hiebler doch recht schnell in Würzburg zurecht und weiß, wo er ansetzen muss, um den als Selbstmord deklarierten Mord an dem schwedischen Landschaftsarchitekten Jöns Persson Lindahl aufzuklären, der zur damaligen Zeit den heute noch bestehenden Ringpark, auch Glacis genannt, einen Grüngürtel rund um die Würzburger Altstadt, geschaffen hat.
Würzburg-Kenner kommen hier auf ihre Kosten, denn sie können zusammen mit dem Protagonisten bekannte Plätze, Straßen und Gebäude aufsuchen, was den eigentlichen Höhepunkt dieses insgesamt recht flachen Kriminalromans darstellt. Wer hier einen Reißer erwartet, liegt falsch. Mehr als eine nette Unterhaltung konnte uns der Autor, der Geschichte und Medizin studiert hat, nicht bieten. Sicher hätte man mehr aus dieser Geschichte machen können, denn das damals noch recht moderne Medium der Fotografie wie auch den Zeitgeist der Mystik flicht der Autor ein. Gesellschaften der Theosophie schossen wie Pilze aus dem Boden. Spiritistische Sitzungen und Séancen wurden zelebriert und begeisterten meist höhere Gesellschaftsschichten.
Am 13.09.2023 erscheint von Alexander Meining Würzburger Dynamit, der wiederum im Jahr 1888 spielt, den ich allerdings nicht lesen werde.