Es ist das Verdienst des Autors, eine spannende Mischung aus Realität und Phantasie in Worte zu kleiden und so einen Einblick in das Leben von Menschen zu geben, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts lebten.
Bereits als einen ersten Höhepunkt im 1. Kapitel wurde ein ungewöhnlicher, teils sogar tödlicher Angriff durch Elefanten auf Menschen mitten in München beschrieben, wobei man zu Beginn nicht so genau wusste, ob es sich um ein Unglück handelte, wo diese Tiere einfach außer Kontrolle geraten waren oder ob das Ereignis bewusst und auch ganz gezielt von Menschen herbeigeführt wurde und man einen Anschlag vermuten konnte.
Die Menschen, die in diesem Roman eine Rolle spielten, waren in einem weiten Bogen gespannt, so dass man von höheren Beamten und Regierungsangehörigen, bis hin zu einfachen, ja sogar armen Bürgern einen Eindruck bekam.
Bei der absoluten Hauptfigur handelte es sich um einen gewissen Georg Hiebler, seines Zeichens Assessor im Innenministerium des Prinzregenten Luitpold von Bayern in München.
Ab dem 10. Kapitel nahm die Geschichte so richtig Fahrt auf, denn bis dahin wurden eher Einblicke in die Lebensweise der damaligen Bevölkerung gegeben, aber auch die Zusammenhänge, alles Wichtige umgreifend, exzellent illustriert dargestellt.
Der Roman bietet aber noch etwas Bemerkenswertes: Man kann durchaus Parallelen zum höchst aktuellen heutigen Zeitgeschehen ziehen und erkennt, dass es immer schon vergleichbare politische Entwicklungen gab.
Das bedeutet, dass es durchaus auf der Ebene der Politik zyklische Prozesse nicht nur schon immer gab, sondern sie auch noch heute gibt, wenn auch in anderen Formaten.
Insofern gebührt dem Autor Dank, da er sich bei seinem Roman auch auf ein vielleicht von ihm nicht beabsichtigtes Terrain begeben hat und wir mit seiner Publikation unsere derzeitige politische Landschaft besser zu begreifen und zu beurteilen in der Lage sind.