»Der Waschraum, der Galgen, der Ofen, die Sonne über dem Lager. Diese Bilder lassen bei Boris Pahors Erzähler das Reich der Vergangenheit wiederauferstehen. In der Schärfe seiner Wahrnehmung, in seiner untrüglichen Psychologie, in seiner nie nachlassenden Fähigkeit, das Erlebte ins Blitzlicht einer Metapher zu tauchen, rückt der slowenische Schriftsteller an die Seite der großen Erzähler des 20. Jahrhunderts.« Wieland Freund, »Die Welt«
Wie das Unfassbare Darstellen? Es bedarf der literarischen Kunst eines Erzählers, der sich ganz in die Tiefe des Erlebten versinken läßt, zugleich aber die Distanz des Entronnenen mitbedenkt. »Nekropolis« erzählt beides zugleich: die Irrfahrt eines slowenischen Widerstandskämpfers durch die deutschen Konzentrationslager und die Erinnerungsversuche des Überlebenden, der in den frühen sechziger Jahren die Lagergedenkstätten auf Reisen besucht: von Dachau und Natzweiler bis Bergen-Belsen.