Abraham Bram Stoker (8. 11. 1847 in Clontarf bei Dublin; 20. 4. 1912 London), irischer Schriftsteller, erschuf mit »Dracula« den Archetypus des Vampirromans. Bis zu seinem siebten Lebensjahr hütet der kränkliche junge Stoker das Bett. Danach ist Stoker wie entfesselt: Er studiert in Dublin Mathematik, Geschichte und Literatur und schafft es am Trinity College zum beliebten Leichtathleten und Fußballer. Seine Tätigkeit als Theaterkritiker bei der »Dublin Evening Mail« macht ihn mit dem Schauspieler und Theatermacher Henry Irving bekannt, der ihn zunächst zu seinem Sekretär, danach zum Theatermanager seines Lyceum Theaters in London macht. Dabei knüpft Stoker Kontakt zu vielen Schriftstellern und Künstlern, mit denen er die spiritistische Leidenschaft für das Übernatürliche und Unheimliche teilt (etwa Oscar Wilde oder Arthur Conan Doyle), und bereist als Begleiter Irvings die Welt.
In seinem Hauptwerk »Dracula« verschmilzt Stoker die Legenden um den rumänischen und grausamen Grafen Vlad epe mit dem volkstümlichen Vampirglauben. Von morbider Faszinationskraft sind ebenfalls der von einer untoten Mumie handelnde Roman »The Jewel of Seven Stars« (dt. »Die sieben Finger des Todes«) oder »The Lair of the White Worm« (dt. » Schloss der Schlange«), der von einer in der Erde lebenden Riesenschlange erzählt. Seit 1987 verleiht die »Horror Writers Association« jährlich den Bram Stoker Award für Horrorliteratur: Preisträger waren bislang unter anderem Stephen King, Clive Barker, Dean Koontz und Joyce Carol Oates.