Zum zwölften Mal lässt Autorin Ella Danz ihren fränkischen Kommissar Georg Angermüller in ihrem neuen Krimi "Wintermondnacht" ermitteln. Die Krimireihe erscheint im Gmeiner Verlag.
Der Lübecker Kommissar Georg Angermüller verbringt die Weihnachtstage in seiner oberfränkischen Heimat Coburg bei seiner Schwester und Mutter. Dort nimmt er auch an einem weihnachtlichen Klassentreffen teil, bei dem auch die wilden Partys vor über zwanzig Jahren angesprochen werden, die als übergriffig bezeichnet werden. Diese Partys wurden von Rico organisiert. Die Überraschung ist groß als am nächsten Morgen ausgerechnet Rico tot beim Gasthof gefunden wird. Die Polizei vor Ort vernimmt auch Georg als Zeugen miAuch Greiner. Kommissar Georg Angermüller, zu Besuch in der oberfränkischen Heimat und auch beim Klassentreffen, wird wie alle anderen als Zeuge vernommen. Zurück im Norden erhält der Lübecker Kommissar nicht nur einen überraschenden Anruf, sondern auch Besuch aus der Heimat
Wie man es aus den Vorbänden kennt, sorgt auch dieser Krimi in seinem ruhigen und unaufgeregten Erzählstil und einer beschaulichen Handlung für eine entspannte Atmosphäre. Blutige Szenen sucht man hier vergeblich, es stehen mehr die mitmenschlichen Beziehungen und die Suche nach dem Mörder im Vordergrund.
Wir begleiten Angermüller und seinen Kollegen Jansen nach Coburg, wo sie der dortigen Polizei Amtshilfe leisten sollen, später verlagert sich die Ermittlung dann wieder in den Norden nach Lübeck. Der Mordfall lässt Angermüller einen Blick auf seine Jugendfreunde werfen und bringt deren Lebensentwicklung und ihre Beziehungen ans Tageslicht. Die Befragung der Zeugen verläuft umsichtig und zielgerichtet und es wird schnell deutlich, dass mehrere Personen als Verdächtige in Frage kommen könnten. Als Sexist war Rico unter seinen Klassenkamerad:innen nicht gerade beliebt. Dann verschwindet Mila Laos und man weiß nicht so recht, ob da ein Zusammenhang mit dem Mord vorliegt. Obwohl viele kleine Hinweise gefunden werden, tappen Ermittler und Leser im Dunkeln und man kann gut mitraten, wer denn nun für den Mord verantwortlich sein könnte.
Ich mag den ruhigen Erzählstil und auch, wie die Charaktere lebensnah und mit Ecken und Kanten beschrieben wurden. Die Spurensuche hat mich immer wieder verwirrt, weil die Verbindung nicht offensichtlich ist und damit bis zum Ende ein Mitraten möglich war.
Georg Angermüller ist ein Genussmensch und so wird auch das kulinarische Wohl wieder besonders zelebriert und hat mir mit dem ein oder anderen Gericht auch Appetit gemacht. Am Ende des Buches finden sich zahlreiche leckere Rezepte, die im Buch als Gerichte erwähnt werden und so kann man alles auch noch nachkochen.
Ein unterhaltsamer und unblutiger Krimi, der mit seinen besonnenen Ermittlern einen ruhigen Ton vorgibt und in kulinarischer Hinsicht für weihnachtlichen Genuss sorgt.