Sinsheim steht kurz vor seiner 1250-Jahr-Feier. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, da taucht ein altes Pergament auf, das das Alter der Stadt in Frage stellt. Doch ist das Pergament echt?
Auch Kommissar Reiner Palzki kämpft mit Problemen, jedoch anderer Art. Sein Chef Klaus P. Diefenbach hat ein Buch geschrieben über seine Tätigkeiten als guter Chef der Kriminalpolizei. Da sich kein Verlag fand, der das Buch drucken und vertreiben wollte, hat er es in Eigenregie veröffentlicht. Nun lagern mehrere Tausend Bücher in seinem Büro und wollen verkauft werden. Zu diesem Zweck geht er auf Lesereise und Palzki soll ihn begleiten.
Kaum in Sinsheim, der ersten Station der Lesereise angekommen, geschieht ein Mord. Mitten in der Buchvorstellung. Ganz klar, dass sich K.P.D. darüber entrüstet und dafür sorgt, dass Palzki die Ermittlungen übernimmt. Noch während sich Palzki in den Fall einarbeitet, geschieht der nächste Mord und der Fall wirkt immer verworrener ¿
Sein mittlerweile 18. Fall führt Palzki ins Nachbarbundesland. Eigentlich hat er hier keine Befugnisse und Zuständigkeiten. Doch da er unter seinem guten Chef leidet, muss er mal wieder in den sauren Apfel beißen und fern von seinem gewohnten Wirkungskreis ermitteln.
Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und selbst nach 17 Fällen hat Palzki nichts von seinem Humor eingebüßt. Verschiedene Fäden verbinden sich und lassen die Auflösung nicht so leicht erkennen. Das Lokalkolorit ist stark vertreten und wird noch durch Lebendrollen, wie sie in den Krimis von Harald Schneider immer stärker vertreten sind, noch verstärkt.
Als Ortskundige konnte ich so Palzki gut folgen, sah die Stadt mit neuen Augen und freute mich, dass verschiedene markante Punkte (z.B. Buchhandlung, Stadthalle) Erwähnung fanden. Die Lebendrollen frischen die Geschichte zusätzlich auf und verleihen ihr ein ganz spezielles Flair.
Der Fall ist in sich abgeschlossen, doch das Privatleben von Palzki macht natürlich nicht halt, sondern entwickelt sich weiter. Daher freut man sich als Leserin immer auf ein Wiedersehen mit Palzki, seiner Familie und natürlich ¿ Frau Ackermann. Aber das ist eine andere Geschichte, die man am besten bei einer LEsung mit dem Autor Harald Schneider selbst erlebt.
Fazit:
Der 18. Fall in Baden-Württemberg, der nächste wieder in der Pfalz und dennoch hoffe ich, dass ich Palzki mal wieder auf dieser Rheinseite erleben kann. Bis dahin freue ich mich auf den nächsten Krimi, der schon bald erscheint.