Hier ist er nun! Der 19. Fall mit dem charmanten, na ja, manchmal auf etwas schwerfälligen, Pfälzer Ermittler: Kommissar Reiner Palzki.
Aber waren charmant, schwerfällig wirklich schon alle Charaktereigenschaften des gemütlichen Pfälzers? Nein, bei weitem nicht. Er erscheint zwar im Hinblick auf seine Kleidung etwas desinteressiert, aber dennoch ist er sich für keine Drecksarbeit zu schade. Egal ob eine Verfolgungsjagd zu Fuß, oder ob es um ein Gespräch mit seinem Chef geht, Palzki ist sich einfach treu und ein Kämpfer. Palzki ist auch der Hauptakteur dieses Krimis. Er lässt den anderen Protagonisten kaum Raum, und das, obwohl sie doch alle namentlich extra im Personenglossar genannt wurden. Er hat einfach Charisma und spielt die anderen damit an die Wand.
Gerade im Hinblick auf den guten Dienststellenleiter der Kriminalinspektion Schifferstadt (soviel Zeit muss sein) Klaus P. Diefenbach, kurz KPD, zeigt sich bei Palzki eine gewisse Menschlichkeit. Diefenbach ist ein Ekel in Persona, den niemand als Vorgesetzten haben möchte. Palzki ist hier schon etwas angestumpft und als Ausgleich für die starke Charaktere hervorragend in Szene gesetzt.
Der fleißige Palzki Leser wird übrigens beim Personenglossar feststellen, dass in diesem Band sehr viele bekannte Akteure ihren Auftritt haben. Mal mehr und mal weniger, denn Palzki führt ganz klar das Regiment.
Sollte jemand die Vorgängerbände noch nicht kennen, wird er sich schnell mit Land und Leuten vertraut machen. Kenntnisse über die vorangehenden Fälle sind also nicht notwendig, helfen aber bei der kleinen Schwächen hinweg.
Durch den lockerleichten und flüssigen Schreibstil macht es der Autor dem Leser einfach, dem sogenannten roten Faden zu folgen. Und, was noch hinzukommt, der Dialekt schafft eine gewisse Nähe zu den Pfälzern, was sich durch den Humor noch bekräftigen lässt. Hier sei nur mal ein Beispiel zitiert: Wissen Sie eigentlich, weshalb Pfälzer nie Durst haben? Weil ein Pfälzer vorher trinkt. Na, verstanden? *grins* *zwinker
Nicht unerwähnt bleiben sollte auch das Nachwort. Hierin plaudert der Autor nämlich so ein bisschen aus dem Nähkästchen. Wie die Idee für diesen Krimi zustande kam und seit wann die Gedanken dazu bereits in der Schublade reifen.
Als Bonus erwarten den Leser dann noch Ratekrimis, die der Autor so ganz nebenbei für Zeitungen etc. schreibt und die es inzwischen gebündelt ebenfalls zu kaufen gibt.
Zum Schluß möchte ich nochmal einen Satz zitieren: Aufgeben tun nur die Schwachen . In diesem Sinne ¿ bis zum nächsten Mal, wenn es wieder heißt: Palzki ermittelt.
(Die Zitate wurden kursiv kenntlich gemacht und alle dem vorliegenden Buch entnommen)