Ich liebe den Schreibstil von Harlan Coben. Er hat einen sehr ironischen und witzigen Grundton, der allerdings im Verlauf der Geschichte immer weniger und dafür immer düsterer und trauriger wird. Auch die gewohnt schlagfertigen Gespräche zwischen Myron und Win werden mit Fortschreiten der Geschichte immer erster.Die Beziehung zwischen Brenda und Myron ist vielschichtig und die Anziehung zwischen den beiden ist zwar sehr schnell da, aber Myron hält sich sehr zurück.Die Geschichte um Brenda und die Bedrohung der sie ausgesetzt ist, ist komplex und ich bin zusammen mit Myron immer wieder in die falsche Richtung gerannt. Bis zum Schluss war mir nicht klar um was es eigentlich geht und wer Brenda nach dem Leben trachtet. Es spielten so viele Faktoren mit, dass die Lösung tatsächlich nicht ersichtlich war und die Person des Mörders war richtig überraschend. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet.Was mir an den Romanen aus der Reihe um Myron Bolitar auch so gut gefällt sind die Protagonisten. Myron versucht zwar immer "ehrenhaft" zu handeln, doch auch er bewegt sich in Grauzonen. Ihm ist das bewusst und es bereitet ihm manchmal Probleme, doch er tut es immer wieder, um jemanden zu beschützen oder um das zu erreichen, von dem er überzeugt ist, dass es das Richtige ist.Win dagegen hat keinerlei moralische Bedenken, wenn es darum geht seine Freunde zu retten oder Verbrecher zu bestrafen. Er schreckt vor körperlicher Gewalt nicht zurück und nimmt dabei den Tod eines Menschen in Kauf. Dabei ist er unbedingt loyal zu Myron und steht auch zu ihm, wenn er nicht von Myrons Handeln überzeugt ist.Die Gespräche der beiden sind ironisch, witzig, manchmal tiefgründig und gehen unter die Haut.Ich werde die Reihe um Myron Bolitar auf jeden Fall weiterlesen und gebe dem Buch fünf Sterne.