Myron Bolitar bekommt Besuch vom FBI, einer seiner ehemaligen Klienten und ein guter Freund, der berühmte Ex-Basketball-Profi Greg Downing, wird verdächtigt, einen grausamen Doppelmord verübt zu haben. Myron ist sofort von Gregs Unschuld überzeugt und das nicht nur wegen ihrer gemeinsamen Vergangenheit, sondern wegen dem Umstand, dass dieser seit drei Jahren tot ist. Mit Hilfe seines Freundes Win fängt er an, Nachforschungen anzustellen und in der Vergangenheit zu graben, ohne zu ahnen, dass er sich damit selbst in größte Gefahr begibt.
»Kurze Vorgeschichte: Nicht lange nach dem Draft, in Myrons erstem Saisonvorbereitungsspiel als einundzwanzigjähriger Neuling bei den Boston Celtics, war ein gegnerischer Spieler namens Big Burt Wesson so heftig mit Myron zusammengeprallt, dass Myrons Knie auf eine Art verdreht wurde, auf die kein Gelenk je verdreht werden durfte. Bye, bye, Basketball.« (Seite 23)
Beim vorliegenden Buch handelt es sich bereits um den zwölften Teil der tollen Thriller-Serie mit Myron Bolitar. Der erste Band mit dem Titel »Das Spiel seines Lebens« erschien bereits 1995, wurde nach zwei vorherigen Flops ein großer Erfolg, und so begann der Siegeszug des US-amerikanischen Autors. Die Hauptfigur Myron Bolitar war ein vielversprechender junger Star in der amerikanischen Basketball-Liga, bis eine Verletzung ihn zur Aufgabe zwang. Myron kämpfte sich durch, studierte Jura, war Informant für das FBI und gründete eine Sportleragentur. Als einer seiner Klienten in einen Mordfall verwickelt wurde, entdeckte Myron sein Talent als Privatdetektiv. Die Fälle selbst sind hierbei zwar abgeschlossen, zum besseren Verständnis der privaten sowie familiären Beziehungen empfehle ich allerdings, die Reihenfolge einzuhalten. Hinzu kommt, dass einige Personen aus vorherigen Büchern immer wieder auftauchen. Wer nicht von vorne anfangen möchte, bleibt aber dennoch nicht außen vor, denn die wichtigsten Aspekte werden im Laufe jeder Geschichte kurz und knackig zusammengefasst und erklärt.
Acht Jahre musste ich auf die Fortsetzung einer meiner Lieblingsreihen warten, wobei mir lange Zeit überhaupt nicht klar war, ob es überhaupt weitergeht. Nun war es also soweit und mit dem zwölften Teil legt Harlan Coben einen Thriller vor, der keine Wünsche offen lässt. Zu Beginn habe ich dennoch ein wenig gefremdelt, brauchte ein paar Seiten, um richtig reinzukommen, was daran lag, dass ich mich erst langsam an alle Einzelheiten erinnern konnte, was Orte, Personen und wichtige Ereignisse in den vorherigen Büchern angeht. Der Autor machte es mir dabei leichter, indem der Erzähler mich nicht nur permanent in alles mit einbezogen, sondern sehr geduldig die wichtigsten Fakten wiederholt hat. Geholfen hat übrigens auch der göttliche Humor, der mich beim Lesen immer wieder laut auflachen ließ, was sich bei dieser Reihe einfach nicht vermeiden lässt und einen großen Reiz ausmacht. Ironie und Sarkasmus lassen grüßen. Ich liebe das!
Für mich persönlich ist dieser Teil anders als die restlichen Bücher, allerdings im sehr positiven Sinne. Mit diesem Werk nähert sich Harlan Coben mehr seinen anderen Werken; was er früher für Myron ausgeschlossen hat, passt nun doch gut zu ihm. Basketball spielt zwar natürlich eine Rolle, man braucht aber weder Vorwissen, noch wird der Sport seitenlang thematisiert. Der Fall selbst war unfassbar spannend, falsche Fährten, brenzlige Situationen und überraschende Wendungen inklusive. Im letzten Drittel wurde es so dramatisch, dass ich diesmal nicht widerstehen konnte und vorblättern musste. Ich bin halt auch nur ein Mensch. Bleibt zu hoffen, dass der Schluss noch nicht das Ende ist. Ich warte sehnsüchtig auf mehr. Große Leseempfehlung!