Gerda Derking kennt sich aus mit dem Sterben, denn seit Jahren hat sie die Toten des Dorfes hergerichtet. Jetzt hat sie die Entscheidung getroffen, sich fortan den Lebenden zu widmen. Als in jenem August 1962 Wilhelm Leeb vor ihrer Tür steht, lässt sie sich dennoch überreden, ihren Dienst ein letztes Mal zu erfüllen. Wilhelm Leeb - ausgerechnet er, der Gerda einst sitzen ließ, um sich die Tochter von Bauer Kruse mit der hohen Mitgift zu sichern. Nach dem Krieg führte er auf seinem Hof ein hartes Regime, obwohl die Familie jahrelang geschuftet hatte, um Besitz und Leben zu verteidigen. Aber nun steht Wilhelm als gebrochener Mann vor ihr - und Gerda ahnt, dass sich im Leben der Leebs eine Tragödie vollzogen haben muss.