Die eigene Heimat per Pedes entdecken, über den Tellerrand schauen und auch die angrenzenden Regionen erkunden. Neues erleben und gemeinsam mit Freunden und Familie Erinnerungen schaffen. Wer das Wandern für sich entdeckt hat, der wird es nie mehr lassen können. Denn es ist die reine Freude, in der Natur unterwegs zu sein und so wertvolle Kraft für unseren Alltag zu tanken. Bei uns mittlerweile immer mit dabei sind die Wanderbücher von Rother. Natürlich kann man sich auch eigene Touren ausdenken, aber warum, wenn sich schon jemand wirklich Gedanken über richtig schöne Wanderrouten gemacht hat?
Druckfrisch auf dem Büchermarkt ist der Wanderführer Die schönsten Touren Sächsische Wanderberge von Ingo Röger. Auf insgesamt 65 Touren kann man die Gipfel unserer Heimat erkunden. Der Schwerpunkt liegt hierbei natürlich auf der Sächsischen Schweiz, dem Zittauer Gebirge und der Lausitzer Bergwelt. Wer selbst schon einmal dort war, wird dies nachvollziehen können. Hier locken zahlreiche Gipfel und einzigartige Naturlandschaften. Aber auch das Vogtland und Erzgebirge haben einiges zu bieten. Weitere zehn Tourenvorschläge führen sodann nach Nord- und Mittelsachsen. Was mir beim ersten Blick in das Buch gleich aufgefallen ist, ist die gute Durchmischung der Streckenlängen. So gibt es natürlich zahlreiche Wanderungen mit einer reinen Gehdauer von drei bis vier Stunden, daneben finden sich jedoch auch etliche, die man in rund zwei Stunden absolvieren kann. Ideal also, wenn man einmal nicht so viel Zeit hat oder die Tourbegleiter konditionell ihre Schwächen haben.
Die Mehrzahl der Touren ist im mittelschweren Bereich angesiedelt, was sich natürlich schon daraus ergibt, dass man hier Gipfelziele anvisiert, doch auch drei schwere und 17 leichte Touren lassen sich quer über das gesamte abgebildete Gebiet finden. Sehr schön ist zudem, dass die vom Autor hervorgehobenen Top-Wanderungen zum einen alle Schwierigkeitsgrade bedienen und zum anderen sich ebenfalls in jedem Gebiet finden lassen. Für das Vogtland, meine Heimat, hat Röger die Runde zum Eisenberg an der Talsperre Pöhl als Top-Tour ausgezeichnet. Die Tour ist uns in ähnlicher Ausführung bekannt und ja, sie ist definitiv eine der schönsten im Vogtland!
Für die vergangenen Osterfeiertage waren wir natürlich auch auf der Suche nach einer guten Runde in der Nähe. Warum nicht gleich den neuen Wanderführer testen? Und so nahmen wir die Tour zu den Greifensteinen mit einer Länge von 14,6 km (Gehzeit: 4 Stunden) unter die Wanderschuhe. Mein Mann hat sich dabei im Vorfeld (tatsächlich zum ersten Mal) die GPS-Daten der Tour, die zu jedem Rother Wanderbuch gratis erhältlich sind, herunter geladen und in Outdoor-Active gespeichert. Es hat super geklappt und die Navigation war so im Großen und Ganzen überhaupt kein Problem. Das Buch hatten wir natürlich trotzdem noch mit. Durch die Kurzinfos zu Ausgangspunkt, Anforderungen, Karte, Einkehr und Tipp waren wir bestens vorbereitet. Und was sollen wir sagen? Die Tour war einfach großartig! Sehr schöne Wegführung vor allem durch wunderschöne Wälder, oft war auch ein kleiner Bach oder dergleichen zu finden. Herrliche Ausblicke von den Greifensteinen aus und eindrucksvolle Einblicke in die Binge in Geyer. Die Wegbeschreibung, die wir trotz der GPS-Daten hin und wieder nutzten, waren sehr gut. Auch wenn die Wegführung etwas kniffelig war, wusste man sofort, wo man langgehen musste. Durch die Übersichtskarte und das gewohnte Höhen-Zeit-Diagramm konnte man sich auf der Tour zusätzlich gut verorten. Mit einigen Pausen waren wir am Ende gut sechs Stunden unterwegs gewesen, aber unsere digitalen Endgeräte vermeldeten tatsächlich eine reine Gehzeit von annährend vier Stunden. Damit ist also absolut Verlass auf die gemachten Angaben und wir freuen uns schon auf die nächsten Gipfeltouren!