Ich habe alle Teile der "Brückenbauer" Reihe von Guillou in der chronologisch richtigen Folge gelesen. Leider muss ich aber feststellen, dass diese in Sachen Spannung, meines Erachtens, immer weiter abbauen!Die ersten vier Teile sind aufgrund der gewählten zeitlichen Epoche (1. und 2. Weltkrieg mit allen vorweg gehenden und anschließendenWirren) sehr spannend. Man verfolgt die Entstehung und die Entwicklung der "Lauritz Dynastie" und findet "lieb gewonnene" Charaktere in fast jedem Buch wieder. Selbstverständlich müssen Charaktere bei einer über mehrere Generationen verlaufenden Geschichte auch mal jüngeren weichen. Aber irgendwie leidet die Spannung innerhalb der letzten beiden Bücher (Die Schwestern, Der Sohn) darunter. Eric Lauritzen (bzw. Letang) berichtet im Buch "Der Sohn" über seine Erfahrungen als Jugendlicher in den 1950er Jahren. Diese Berichte sind eigentlich sehr kurzweilig und nett zu lesen. Leider kommt, für mich erschwerend, ein einseitig dargestellter (in der Zukunft liegender) Briefwechsel(?) zwischen dem Hauptcharakter und seiner Tante hinzu, welcher immer wieder in die Handlung eingeschoben wird. Durch diesen Briefwechsel entstehen regelmäßige Zeitsprünge, welche ich teilweise einfach verwirrend finde. Mir ist klar, dass dem Leser damit mitgeteilt wird, dass Eric gerade dabei ist, dieses Buch zu schreiben. Weiterhin werden in den Briefen an seine Tante im "Buch" nicht abgeschlossene Sachverhalte kurz nahezu stichwortartig aufgelöst. Irgendwie zerstört es für mich die Spannung! Stattdessen hätte sich die Handlung lieber bis Ende der Sechziger Jahre erstrecken sollen. Ok, das Buch wäre dann entsprechend umfangreicher, aber vermutlich auch spannender gewesen... Ich finde, Jan Guillou hätte die Buchreihe spätestens mit "Die Schwestern" enden lassen sollen.