Inhalt:Johanna Arnold, Journalistik Studentin, bekommt einen Anruf ihrer alten Freundin Charlotte. Die gemeinsame Freundin Denise ist tot. Sie wurde ermordet, die Leiche in einem Kieswerk gefunden. Details möchte die Polizei nicht bekannt geben. Spontan beschließt Johanna in ihre alte Heimat nach Neustadt zu fahren, um eigene Recherchen anzustellen. Doch ob das eine gute Idee ist? Johanna hat nämlich seit ihrem letzten Urlaub mit Angstzuständen zu kämpfen und der Täter schreckt anscheinend auch nicht vor weiteren Morden zurück......Leseeindruck:"Feuchtes Grab: Ostsee" ist der 2. Band um Journalistik Studentin Johanna Arnold. Es ist jetzt schon länger her, dass ich den Vorgänger gelesen habe. Darin hatte Johanna ein Trauma erlebt, welches sie immer noch begleitet. Hierauf wird öfter Bezug genommen. Jedoch nur andeutungsweise. Wenn ich ehrlich bin, hat mich das mit der Zeit genervt. Zumal ich mich an die Geschehnisse aus dem Vorgänger nicht mehr erinnern kann und mir den Kopf zerbrochen habe, was passiert war. Das hat meinen Lesefluss erheblich gestört. Dann lieber einen kurzen Satz dazu am Anfang und gut ist. Positiv erwähnen möchte ich, dass ich sofort mittendrin in der Geschichte war. Aus den voran erwähnten Gründen hat es jedoch etwas gedauert einen Leserhythmus zu finden. Der Schreibstil ist flüssig, lässt sich gut lesen und der Fall selbst führt zu Ereignissen in der Vergangenheit. Ich liebe so etwas ja. Leider muss ich aber auch hier gestehen, dass sich meinem Empfinden nach das Ganze nur sehr langsam entwickelt hat. Wahrscheinlich hat dies am Aufbau gelegen. In den Kapiteln gibt es Perspektivwechsel. Man musste schon äußerst konzentriert lesen, um den Faden nicht zu verlieren. Was mir meist gelungen ist, aber schwer fiel sobald ich eine Lesepause eingelegt habe. Und dann gab es da ja auch noch Johanna. Sie hat sich oft wie der sprichwörtliche Elefant im Porzellanladen benommen. Keine Ahnung, ob es ihrem relativ jungem Alter oder einfach nur ihrem Ehrgeiz geschuldet ist. Jedenfalls nimmt sie auf die Gefühle ihrer Mitmenschen nicht immer Rücksicht, wenn es um ihre Recherche geht. Außerdem urteilt sie gerne anhand von Aussehen und Mimik. Alles Dinge, die sie mir nicht gerade sympathisch gemacht haben. Die Auflösung am Ende war in Ordnung, jedoch blieb eine ganz große Überraschung aus.Fazit:"Feuchtes Grab: Ostsee" kommt leider nicht an den Vorgänger heran. Die Thematik fand ich spannend. Den Schreibstil angenehm. Wirklich schade, dass die Geschichte nicht auf 2 Zeitebenen gespielt hat. Das hätte dem Ganzen bestimmt gut getan. Für Johanna wünsche ich mir im Folgeband, dass sie nicht ganz so penetrant ist und auch auf die Gefühle anderer achtet. Das wäre eine Entwicklung in die richtige Richtung, dir mir gut gefallen würde.