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Außer sich

Roman

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Taschenbuch
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Wer sagt dir, wer du bist? Davon und von der unstillbaren Sehnsucht nach dem Leben selbst und seiner herausfordernden Grenzenlosigkeit erzählt Sasha Marianna Salzmann in ihrem Debütroman Außer sich. Intensiv, kompromisslos und im besten Sinn politisch.

Sie sind zu zweit, von Anfang an, die Zwillinge Alissa und Anton. In der kleinen Zweizimmerwohnung im Moskau der postsowjetischen Jahre verkrallen sie sich in die Locken des anderen, wenn die Eltern aufeinander losgehen. Später, in der westdeutschen Provinz, streunen sie durch die Flure des Asylheims, stehlen Zigaretten aus den Zimmern fremder Familien. Und noch später, als Alissa schon ihr Mathematikstudium in Berlin geschmissen hat, weil es sie vom Boxtraining abhält, verschwindet Anton spurlos. Irgendwann kommt eine Postkarte aus Istanbul - ohne Text, ohne Absender. In der flirrenden, zerrissenen Stadt am Bosporus und in der eigenen Familiengeschichte macht sich Alissa auf die Suche - nach dem verschollenen Bruder, aber vor allem nach einem Gefühl von Zugehörigkeit jenseits von Vaterland, Muttersprache oder Geschlecht.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
10. Dezember 2018
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
364
Autor/Autorin
Sasha Marianna Salzmann
Verlag/Hersteller
Produktart
kartoniert
Gewicht
338 g
Größe (L/B/H)
188/118/30 mm
ISBN
9783518469262

Portrait

Sasha Marianna Salzmann

Sasha Marianna Salzmann ist Theaterautor:in, Essayist:in und Dramaturg:in. Für ihre Theaterstücke, die international aufgeführt werden, hat sie verschiedene Preise erhalten, zuletzt den Kunstpreis Berlin 2020. Ihr Debütroman

Außer sich

wurde 2017 mit dem Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung und dem Mara-Cassens-Preis ausgezeichnet und stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises. Er ist in sechzehn Sprachen übersetzt. Für ihren zweiten Roman,

Im Menschen muss alles herrlich sein

(2021), ebenfalls für den Deutschen Buchpreis nominiert, erhielt sie den Preis der Literaturhäuser 2022 und den Hermann-Hesse-Preis 2022.

Pressestimmen

»Jede Figur behandelt Salzmann mit derselben Sorgfalt von innen her. Es macht Freude, ihr zu folgen.« Ulrich Gutmair, taz. die tageszeitung

»Ein beeindruckendes Debut.« Denis Scheck, SWR

»Die Erwartungen an das Romandebüt von Sasha Marianna Salzmann sind hoch, und sie werden nun mit Außer sich mehr als erfüllt.« Ulrich Seidler, Frankfurter Rundschau

»Sasha Marianna Salzmann hat eine überbordene Form gefunden, über das zu sprechen, was nicht zu sagen, nur literarisch zu zeigen ist. In diesem Sinne ist Außer sich ein junges Buch und eine einzigartige Markierung gegenwärtigen Erzählens.« Hubert Winkels, Süddeutsche Zeitung

» es sind vor allem die Verdichtung, die lebendige Sprache und der liebevolle Blick auf die Generationen und die Geschichte selbst, die Außer sich zu einem packenden Roman machen.« Nadine Lange, Der Tagesspiegel

»Die Dramatikerin Sasha Marianna Salzmann sprengt mit ihrem grandiosen Romandebüt Außer sich die Grenzen von Ich und Welt.« Sandra Kegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Hier schreibt jemand,der etwas zu erzählenhat. « DIE WELT

»Salzmanns Sätze fließen über die Seiten, ihr Stil ist verschwenderisch und unmittelbar, es tauchen Charaktere auf, von denen man zuvor noch nicht gelesen hat. Toll.« Claudia Voigt, DER SPIEGEL

»Horizonterweiternd und kompromisslos.« Berliner Morgenpost

» ein kunstvoll komponierter Entwicklungsroman.« Lukas Latz, der Freitag

»Aus Außer sich sprechen vor allem eine innere Dringlichkeit und eine sprachliche Kraft, die buchstäblich in der Lage sind, geografische und Genregrenzen zu überschreiten.« Christoph Schröder, Deutschlandfunk

» Außer sich ist ein kämpferischer Roman, der sich gegen jedes Festgelegtwerden aufbäumt.« Ijoma Mangold, DIE ZEIT

» ... ein Buch, das im Gedächtnis bleibt.« stern

»Nach der Lektüre schaut man ganz erstaunt den etwa 360-Seiten-schmalen Band an, weil so viel in dieser Geschichte steckt. Salzmann kann Theater das hat sie bereits gezeigt und sie kann Prosa, mit Leichtigkeit.« Tobias Hausdorf, SPIEGEL ONLINE

»Salzmann beschreibt mit poetischer Härte diesen Kampf um einen Fetzen Selbstachtung, den verzweifelten Versuch der jungen Frau, sich zu erkennen mit den Augen und den Gefühlen eines anderen ... « Bernd Noack, Nürnberger Nachrichten

»Ein stolzes, ein mutiges, wahrscheinlich ein wegweisendes Buch.« Dirk Pilz, nachtkritik.de

»Intensiv, kompromisslos und im besten Sinn politisch.« NITRO

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LovelyBooks-BewertungVon FranziDieBuechertante am 22.04.2023
Ich bin damit einfach nicht warm geworden Das Buch war leider gar nicht mein Fall (SPOILER).Das fand ich gut:Am Anfang gibt es eine Personenbeschreibung, was ich grundsätzlich gut finde, aber hier unklar fand und vieles dann erst verstanden habe, als ich das Buch gelesen habe. Ich finde die Themen, die aufgegriffen wurden, gut. Grundsätzlich hat mich die Familiengeschichte angesprochen und der Einblick andere Kulturen. Ich mag die Geschichte der Zwillingen, ihre Beziehung zueinander, die Suche und die Sehnsucht nach dem anderen und die Furcht, den anderen zu verlieren. Die Mutter ist schwierig, aber tatsächlich hat es mich angesprochen, als Ali und die Mutter zusammen sitzen und sie Ali von früher erzählt. Viel besser, als einfach nur so von früher runter zu erzählen. Auch mag ich, dass im zweiten Teil Anton präsenter ist. Ich mag auch, dass Stränge aus verschiedenen Sichten später zusammenlaufen. Das fand ich nicht so gut: Also, puh, ich glaube, dieser Teil wird länger. Es geht schon los, dass ich nicht richtig verstehe, was sie dazu gebracht hat, zu denken, dass die Karte aus Istanbul von Anton ist. Ich tat mich am Anfang sehr schwer mit dem Buch (und Spoiler: Ich bin gar nicht richtig reingekommen). Zunächst dachte ich, es wäre nur am Anfang so, es war zumindest nicht durchgängig so, aber sehr häufig ist der Schreibstil sehr abgehackt und endlose Schachtelsätzen, denen ich schwer folgen konnte. Die Kapitel sind auch sehr lang, allerdings mit Absätzen unterteilt. Manchmal ist er auch wie ein Bericht geschrieben. Schwierig find ich sehr, wenn die Perspekte vom Ich-Erzähler in eine andere Erzählperspektive wechselt. Warum das so war, hab ich nicht verstanden. Die Sprache hat sich dann total geändert und fand ich zum Teil unpassend.Es gibt immer wieder Rückblenden, und ich verstehe nicht so richtig, warum manches so ausschweifend erzählt werden musste. Sie geht auf die Spuren ihrer Familie, aber die Geschichten passen nicht zu dem, was sie tut, sondern werden einfach erzählt. Kein Zusammenhang, dass sie was findet und etwas stattfindet, was sie zu diesen Infos bringt. Schlimm fand ich auch, dass es plötzlich sozusagen Vorblenden gab und es plötzlich Tatsachen gab, die überraschend waren und nicht klar war, wie es dazu gekommen ist. Ich habe mich häufig aus der Geschichte gerissen gefühlt und konnte zeitweise nicht folgen, was zur welche Zeit passiert ist, was vorher und was nachher war. Antons Suche selbst ist nebensächlich. Auch ist mir einfach gar nicht klar, warum Ali plötzlich ein Mann sein will und die Art, wie sie das macht, finde ich mehr als fraglich und frage mich, ob das erstens so ausreicht, um solche Veränderungen hervorzurufen, und zweitens ob es da nicht Nebenwirkungen geben müsste. Ein Strang scheint eigentlich eine hohe Bedeutung zu haben, aber läuft sehr lange nebenher und am Ende auch irgendwie kurz und seine Wichtigkeit ist gar nicht so ersichtlich. Fazit: Ja, ich hab mich am Ende gefragt, ob ich den Sinn nicht verstanden habe. Ich finde vieles offen und unklar und es war häufig sehr anstrengend zu lesen.Bleiben oder Weg? Es kommt leider weg.
LovelyBooks-BewertungVon frenx1 am 04.09.2022
Sprachlich wunderbare Stellen, inhaltlich aber sehr chaotisch erzählt - eine Herausforderung Die Zwillingsschwester auf der Suche nach ihrem verschwunden Bruder in Istanbul: Sasha Marianna Salzmanns Debütroman "Außer sich" dreht sich um eine verwirrende Suche nach Identität, Heimat und der Rolle der Herkunft.Istanbul kann einen verschlucken - diesen Eindruck bekommt man, wenn man Saha Marianna Salzmanns Roman "Außer sich" liest. Zunächst verschwindet der Zwillingsbruder, Anton, in Istanbul. Eine Postkarte bringt schließlich seine Schwester Alissa, die sich selbst Ali nennt, dazu, ihn dort zu suchen. Dabei wird sie immer mehr von der Stadt eingesogen und verliert sich in der Suche nach ihrem Bruder, die immer mehr zu einer Suche nach ihr selbst wird.Weshalb es ausgerechnet Istanbul ist, wohin sich die Zwillinge begeben, bleibt offen. Ali und ihr Bruder sind mit ihren Eltern als russische Juden nach Deutschland emigriert. Auch das wird in "Außer sich" erzählt - die Handlung springt immer wieder in die Vergangenheit, wie auch die Erzählerstimme immer wieder springt. Mal ist es ein auktorialer Erzähler, der die Geschichte erzählt, mal springt sie in die Ich-Form und die Erzählerstimme wird von Ali selbst übernommen. All das macht das Lesen immer wieder zu einer Herausforderung. Selbst die Sprünge in die Vergangenheit, die bis in die Zeit des Stalinismus reichen, werden immer wieder relativiert. Immer wieder wird eingeworfen, dass es vielleicht ganz anders gewesen sein könnte. Nur wenig gibt dem Lesenden Halt - und damit hat er vieles mit der Protagonistin Ali gemeinsam. Haltlos lässt sie sich immer mehr durch Istanbul treiben, verliert immer mehr die Suche nach ihrem Bruder aus den Augen und begibt sich immer mehr auf die Suche nach sich selbst: ihrer Heimat, ihrer Identität, ihrem Geschlecht.Ist man als Lesender bereit, sich auf den suchenden Stil des Buches einzulassen, wird man es mit Sicherheit mit Gewinn lesen. Allein schon deshalb, weil das Buch mit seinem ironischen Unterton sprachlich wunderbare Szenen bietet.