Zum Inhalt: Zwischen Patchwork-Wahnsinn, Erotikflaute und Liebeschaos: Kult-Heldin Andrea Schnidt ist zurück!Der 11. humorvolle Roman von Susanne Fröhlich um Kult-Alltagsheldin Andrea Schnidt, die unverhofft noch mal das volle Programm des Windel-Wahnsinns erleben darf - die Version 2.0, versteht sich.Fragen über Fragen, die sich vor Andrea auftürmen: Warum ist im heimischen Bett plötzlich so wenig los? Hilft da ein schickes Reizwäscheset oder hat Sex eben auch ein Verfallsdatum? Warum zieht die Ex des Liebsten, die perfekte Bea, ausgerechnet in die nächste Nachbarschaft? Muss man Patchworkfamilie lieben? Warum wird der Lieblingsschwiegervater nachts von der Polizei aufgegriffen und wie fühlt es sich eigentlich an, Oma zu werden? Müssen Babys heutzutage schon die erste Lektion Mandarin im Kreisssaal bekommen? Oder sind die jungen Mütter einfach alle nur ein bisschen wahnsinnig? Von Vaterschaftstests, One-Night Stands und verwöhnten Jung-Erwachsenen, von neuen Freundinnen und Hobbydetektiven. Vom Leben und seinen Wirrungen.Meine Meinung: Andreas Leben läuft im Moment nicht unbedingt rund. Gründe dafür gibt es reichlich. Jobmäßig tut sich nichts Neues, der Partner ist mit Arbeit, Ex-Luxusweibchen und verwöhnter Tochter beschäftigt, und das Liebesleben ist quasi nicht mehr existent. Grund zur Freude gibt es allerdings, denn sie wird unverhofft Oma. Allerdings bleiben Probleme nicht aus, denn Tochter Claudia, die sonst immer sehr strukturiert an ihr scheinbar bis zur Rente durchgeplantes Leben herangegangen ist, hat sich einiges geleistet und nicht nur die werdenden Großeltern überrascht.Zum Tränen lachen, wie im Klappentext angekündigt, war es nicht unbedingt, dafür habe ich um so öfter den Kopf geschüttelt. Claudia hat mich einfach nur genervt, und ich konnte Andreas Gefühle verstehen, wenn diese sich über die Macken ihrer Tochter gewundert und innerlich aufgeregt hat. Man würde sich wünschen, dass der Jungmutter mal jemand ordentlich die Meinung sagt, denn sie bekommt das, was andere frischgebackene Mamas sich von Herzen wünschen würden: Rückhalt und Unterstützung. Und dafür zeigt sie sich meist reichlich undankbar.Überrascht hat mich auch Andrea. Allerdings eher unangenehm. In diesem Band (und ich habe alle Vorgängerbände gelesen) ist sie weit davon entfernt, so witzig, schlagfertig und dynamisch zu sein wie sonst. Ihre Zweifel, die Grübeleien, eine gehörige Portion Eifersucht und ihre scheinbar durchgehend vorhandene Unzufriedenheit dämpfen die früher immer so positiv gestimmte Protagonistin arg ein und sorgen auch des Öfteren für Missstimmungen. Sie bauscht vieles auf, was unnötige Spannungen verursacht, steckt dann aber auch wieder etliches ein, wo man nicht verstehen kann, weshalb sie in gewissen Situationen so ruhig bleiben kann. Ihre Reaktionen sind an manchen Stellen nur schwer nachvollziehbar. Zudem lässt sie sich von ihren Mitmenschen in Situationen manövrieren, die ziemlich an den Haaren herbeigezogen scheinen.Opa Rudi hingegen ist sympathisch wie eh und je, und sorgt mit seinen Aktionen so manches Mal dafür, dass man Schmunzeln muss. Seine Lebenserfahrung packt er in liebevoll gemeinte Ratschläge, seine deeskalierende Wirkung verhindert so manchen Familienzwist, und die witzig beschriebenen amourösen Abenteuer und seine entwaffnende Ehrlichkeit sind einfach erfrischend. Auch wenn er oft weit übers Ziel hinausschießt, ist er ein herzensguter Mensch, dem seine Familie sehr am Herzen liegt.Was mich persönlich auch sehr gestört hat, sind die teils großen Zeitsprünge. Es hätte der Geschichte sicherlich nicht geschadet, wenn sie an mancher Stelle mehr Text bekommen hätte. Auch fehlen der übliche Witz, die Spritzigkeit und der ansonsten so feine Humor diesmal deutlich. Die Geschichte ist unterhaltsam und gut geeignet für einen netten Lesenachmittag, aber leider sehr überspitzt und weit entfernt vom Lesegenuss der ersten Bände.