Das klingt zwar wie ein Marketingspruch, ist jedoch eine Aussage, die den Schlüssel für viele lebensverändernde körpereigene Technologien bereitstellt. Wir können Sport treiben, was uns vernünftig betrieben fitter und gesünder machen kann. Wir können gesünder essen, mehr schlafen und uns weniger stressen. Aber all das hat nur einen indirekten Einfluss auf unsere Körperfunktionen.Wer hingegen den Atemvorgang so trainiert, wie das in diesem Buch angedeutet wird, der nimmt einen direkten Einfluss auf viele Körperfunktionen, vor allem aber auf den oft herumirrenden Geist, der auch den Körper mit in seine Unruhe zieht. Wer sich schon einmal beobachtet hat, wenn er in Stress gerät oder wütend ist, der wird leicht merken, welchen enormen Einfluss das auf seine Atembewegungen besitzt.Diesen Vorgang kann man bewusst umkehren. Durch ein gezieltes Training kann man lernen, über den Atem ruhiger und entspannter zu werden. Oder in Stressituationen entspannter zu bleiben. Thomas Rampp erklärt das zunächst in diesem dünnen Büchlein recht ausführlich und sehr gut.Im zweiten Teil folgen dann einige Atemübungen. Leider lässt das Buch dann nach, so wie ich das schon oft erlebt habe. Warum stellen Autoren nach einem klugen und durchdachten Text plötzlich das Denken ein, wenn es um die praktische Umsetzung geht? Es hat - wie auch wieder in diesem Fall - keinen Sinn, planlos alle möglichen Übungen hintereinander aufzuführen, die sich auch noch gegenseitig widersprechen. Zwar nicht im Prinzip, sondern im Detail. Mal soll man vier Sekunden einatmen, sieben Sekunden ausatmen, das Ganze 11 Minuten durchhalten - und ein anderes Mal alles in einer anderen Taktung durchführen. 4711 ist eine Eselsbrücke, bei der man merkt, dass es auf die genaue Minuten oder Sekundenzahl gar nicht ankommt. Das Prinzip all dieser Übungen - und nur darum geht es - ist immer dasselbe: Man beruhigt die Atemfrequenz ganz bewusst und hält das eine Weile durch. Oft wiederholt gewöhnt man sich daran und nimmt das in den Tagesablauf auf.Die Folgen können erheblich sein, wie man im vorangestellten Text lernen kann. Und im Übrigen ist schon allein das Beobachten des eigenen Atmens der Einstieg in die Meditation. Auch das wird recht beiläufig erklärt, obwohl dies auch lebensverändernd sein kann, wenn man es nur oft genug durchhält und sich dabei nicht bewertet.Kurz gesagt: Eigentlich ist dieses Büchlein ein wirklich hervorragendes Werkzeugt, um sich Gutes zu tun. Ich hätte mir einfach gewünscht, dass nicht am Ende verwirrend viele Methoden stehen, die eigentlich alle dasselbe Prinzip verfolgen. Vielmehr hätte der Autor einfach an einem Beispiel das Prinzip erklären und vertiefen können, schließlich wird man sowieso nur eine Methode anwenden können, anstatt jeden Tag eine andere zu wählen.