Zum Buch: Der Kriminalkommissar Gereon Rath wird von Köln nach Berlin strafversetzt, wo er unter der Leitung von Bruno Wolter bei der Sitte anfängt. Im Berlin im Jahre 1929 geht es heiß her: Drogen, illegale Nachtclubs, Verbrechersyndikate und politische Unruhen. Hier gibt es immer etwas zu tun. Als ein Mord geschieht, steckt Gereon seine Nase in den Fall und ermittelt heimlich. Und muss entdecken, dass vieles zusammenhängt und er sich für eine Seite entscheiden muss. Gereon gerät in einen Strudel aus Verbrechen, aus dem es kaum Entrinnen gibt...
Meine Meinung: Ich muss zugeben, dass ich ein wenig gebraucht habe, um in das Buch hineinzukommen. Das liegt einerseits daran, dass mein Gehirn immer versucht hat, die Buchvorlage mit dem Film Babylon Berlin in Einklang zu bringen. Das sollte man aber vermeiden, da es doch ganz anders ist. Auch an die Sprache musste ich mich erst gewöhnen. Es wird oft berlinert, was mir aber als gebürtige Berlinerin keine Probleme bereitet hat. Aber dennoch muss man aufmerksam lesen und darf nicht abgelenkt sein.
Aber wenn man erst einmal eingetaucht ist in das bunte Berlin zu jener Zeit, dann ergibt sich ein tolles Lesevergnügen! Die Figur von Gereon ist zerrissen, einerseits sehr karriereorientiert, aber auch loyal seinen Kollegen gegenüber, zumindest bis zu einem gewissen Grad. Seine Vergangenheit nimmt aber, im Gegensatz zum Film, nicht allzu großen Platz ein. Dennoch konnte ich mich gut in seine Person hineinversetzen. Er verliebt sich in die Stenotypistin Charlie, die im Morddezernat arbeitet, wohin er dann auch versetzt wird.
Während seiner Ermittlungen gerät er immer weiter in einen Strudel der Unterwelt, dass er fast abstürzt. Seine gute Kombinationsgabe und sein taktiertes Handeln finden aber einen Ausweg.
Es war für mich interessant zu lesen, wie es politisch so zuging in Berlin. Eine völlig zerklüftete Bevölkerung und die Ganoven mittendrin. Da kommt man um Spitzel nicht herum. Ich bin auf jeden Fall jetzt im Gereon-Rath-Fieber und habe mir gleich den nächsten Teil bestellt!
Mein Fazit: Hier taucht man als Leser wirklich in eine komplett andere Welt ein, man muss sich aber auch darauf einlassen können. So ganz locker flockig liest es sich nicht weg. Aber dann wird man mit den Geheimnissen der Berliner Unterwelt, der politischen Lage und der Polizeiarbeit von damals belohnt! Mir hat es richtig gut gefallen!