"In ihren Romanen thematisierte Gabriela Adamesteanu schon zu Ceausescu-Zeiten mutig Dinge, die politisch inopportun waren. Ihr 1983 erschienener Roman "Verlorener Morgen" packt Rumäniens zerfahrene Geschichte im 20. Jahrhundert in einen einzigen Tag ein grosser erzählerischer Wurf. (. . .) Schon kompositorisch ist der Roman ein Meisterwerk." Jörg Plath, Neue Zürcher Zeitung
"Ein Wintermorgen in Bukarest, Anfang der 1980er-Jahre: Der ehemaligen Schneiderin und Ladenbesitzerin Vica Delc fällt zuhause die Decke auf den Kopf. Also zieht sie ihren verblichenen blauen Mantel an und schließt erleichtert die Tür hinter ihrem Mann, den sie nur "das alte Rindviech" nennt. Ab diesem Moment entfaltet sich ein Bewusstseinsstrom, der es durchaus mit dem der Dubliner Fischhändlerin Molly Bloom aus James Joyces Roman "Ulysses" aufnehmen kann." Katrin Hillgruber, Deutschlandfunk - Büchermarkt
"Der Einzelne und die Gesellschaft, das Schweigen und das zum Teil erzwungene Gespräch im Kollektiv sind Themen, die Gabriela Adame teanu immer wieder beschäftigen. Eine rumänische Literaturgeschichte nennt ihr Werk eine éducation sentimentale , die auf feminine Weise den Übergang von einem Lebensalter zum nächsten beschreibe. (. . .) Gabriela Adame teanus Roman Verlorener Morgen entfaltet ein wunderbares Panorama rumänischer Zeitgeschichte." Der Tagesspiegel
"Der Geschmack einer in Tee getunkten Proustsche Madeleine ist bei Adamesteanu ein Quietschen, und zwar das der Bukarester Tram, in der Vica Deca versucht den Haltegriff zu erreichen. " RBB RadioEins
»Das Buch endet 1980, und wie dort das Leben in Rumänien porträtiert wird, ist kaum fassbar literarisch brillant, intellektuell gnadenlos. « Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Woche
"Ihre mehrmals gebrochenen Biographien [die der Protagonisten] treffen aufeinander in diesem Roman, dabei ist ein einziger Tag in Vicas Leben die Klammer, die alles zusammenhält. Ein Leben zwischen dem 1. Weltkrieg, dem Terror in den 50er Jahren und den tristen 80er Jahren zieht vorüber. Gabriela Adame teanu lässt Vica so munter wie beiläufig über Dinge plappern, die in der Ceau escu-Zeit nirgendwo sonst in der rumänischen Literatur so explizit zur Sprache kamen." Grit Friedrich, RBB Kulturradio
"Als der Roman "Verlorener Morgen" (. . .) zur Jahreswende 1983/84 in Rumänien erschien, wurde er schnell ein literarisches Ereignis. (. . .) Wenn es in seinem letzten Drittel mit den Stimmen Vicas und Ivonas die Schicksale der Familienmitglieder und ihres Umfelds durch die politische Geschichte hindurch kaleidoskopisch zu Ende erzählt, erzeugt es einen melancholischen Sog, an den man sich auch nach beendeter Lektüre noch lange erinnert." Jan Koneffke, Berliner Zeitung