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Das Geheimnis der See

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In der Sommerfrische von Cruden Bay über den rauen Klippen Aberdeenshires wird der Geschäftsmann Archie Hunter von merkwürdigen Visionen heimgesucht. Die unheimliche alte Gormala scheint alles darüber zu wissen und bringt ihn auf die Spur eines uralten Rätsels, dessen Lösung zu einem verschwundenen Goldschatz führt. Um ihn zu finden, verbündet Archie sich mit der klugen Amerikanerin Marjorie, doch was als aussichtsreiches Abenteuer beginnt, mündet in einem verzweifelten Kampf gegen schier übermächtige Gegner.
Kaum angekommen in Cruden Bay über den rauen Klippen von Aberdeenshire, wird der Geschäftsmann Archie Hunter von merkwürdigen Visionen heimgesucht. Die unheimliche alte Gormala scheint alles darüber zu wissen. Sie bringt Archie auf die Spur eines uralten Rätsels, das mit einem Überfall der spanischen Armada im 16. Jahrhundert seinen Anfang nahm und zu einem verschwundenen Schatz führt. Um diesen zu finden, verbündet Archie sich mit der klugen und schönen Amerikanerin Marjorie, und gemeinsam gelingt es ihnen, einen komplizierten Geheimcode zu knacken, hinter dem sie weitere Hinweise auf des Rätsels Lösung vermuten. Doch was als aussichtsreiche Schatzsuche beginnt, mündet in einem verzweifelten Kampf gegen schier übermächtige Gegner.

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Produktdetails

Erscheinungsdatum
11. Oktober 2024
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
544
Reihe
mare-Klassiker
Autor/Autorin
Bram Stoker
Übersetzung
Alexander Pechmann
Verlag/Hersteller
Originalsprache
englisch
Produktart
gebunden
Gewicht
816 g
Größe (L/B/H)
222/140/39 mm
Sonstiges
Schuber
ISBN
9783866487048

Portrait

Bram Stoker

Bram Stoker, 1847 bei Dublin geboren, schlug sich nach dem Studium als unbezahlter Theaterkritiker und Zeitschriftenherausgeber durch und wurde später Theatermanager von Henry Irving und Agent von Mark Twain. Er publizierte Romane und Erzählungen und gelangte mit seinem Schauerroman Dracula posthum zu Weltruhm. Bram Stoker starb 1912 in London. Bei mare erschien 2020 seine Erzählung »Der Zorn des Meeres«, die wie »Das Geheimnis der See« an der windumtosten Küste Aberdeenshires spielt und von der deutschen Presse als große Entdeckung gefeiert wurde.

Pressestimmen

Besprechung vom 12.10.2024

Mit vollen Segeln auf dem Weg zum Decodieren der Liebe

Friedrich Kittler hätte seine helle Freude an diesem Stoff gehabt: Bram Stokers Roman "Das Geheimnis der See" bietet eine wilde Abenteuer- und Albtraumgeschichte.

Von Jürgen Kaube

Von Jürgen Kaube

Hätte die erste Geisterbahn nicht erst 1930 im Seebad Blackpool ihren Betrieb aufgenommen, wir könnten sie als Modell für diesen Roman bezeichnen. In jedem seiner 53 kurzen Kapitel bricht eine neue Wunderlichkeit hervor, fährt kurz über die Köpfe der Leser hinweg, die sich wegducken, während der Autor, der sie auf waghalsigen Kurvenfahrten durchrütteln lässt, auf einen roten Faden pfeift.

Die Handlung setzt so ein: Der Erzähler, ein junger Anwalt, der fast fünfhundert Seiten lang Ferien in Schottland machen wird, ist überwältigt von den Gewalten des Meeres und der gefährlichen Küste. Gleich auf der ersten Seite erfährt er von seiner Gabe des zweiten Gesichts - er ahnt Todesfälle vor ihrem Eintritt - und macht die Bekanntschaft einer unheimlichen alten Frau namens Gormala, die ähnlich heimgesucht von Prophezeiungen ist. Sie raunt, schimpft und beschwört ihn, möchte ihn in die Welt des Aberglaubens ziehen, redet in Rätseln. Nach wenigen Abschnitten nennt er sie eine Hexe, was jedoch nichts an seinen Gesichten ändert.

Eines Nachts erlebt er, wie ein Ortsansässiger ertrinkt und kurz darauf all die anderen Toten, die das Meer jemals verschlungen hat, als Untote in einem gespenstischen Marsch und chronologisch nach Sterbedatum angeordnet über die Klippen ziehen. Der fliegende Holländer und Hauffs "Gespensterschiff" sind nichts dagegen. Wieder bei wachem Bewusstsein, ersteigert der Anwalt, dessen Namen wir erst auf Seite 86 erfahren, denn er ist ja ein Ich-Erzähler, bei einer Auktion verschlüsselte Papiere. Kurz darauf ist er ein Seenotretter, und die See spült ihm eine junge Amerikanerin in die Arme. Natürlich ist sie schön und reizend. Wenige Seiten später macht er ihr, völlig ahnungslos, wer sie ist, einen Heiratsantrag. Beide stürzen sich auf die Geheimschriften und arbeiten auf der Grundlage von Francis Bacons Binärcode an einem Dechiffriersystem. Decodieren als erster Schritt zur Liebe: Friedrich Kittler hätte seine helle Freude daran gehabt. Hexe und zweites Gesicht werden vom Roman dann für Hunderte Seiten vergessen.

Im Weiteren tritt der amerikanische Geheimdienst auf sowie böse und ritterliche Fremde, werden Fahrradfahrten und eine Schatzsuche unternommen, auch eine Entführung findet statt. Es kommt zu vielen Diskussionen über die Rolle der Frau, aber auch des Schicksals unter modernen Umständen. Insbesondere was die Frauen angeht, ist der Roman unschlüssig. Mal heißt es, "kurz darauf bewies sie durch ihre Worte, dass sie letztlich doch nur eine Frau war". Mal heißt es, "als sie erkannte, dass sie ein Druckmittel besaß, begann sie es nach Art der Frauen sofort zu nutzen". Dann wieder wird in Gestalt der Amerikanerin eine völlig selbständige, weltzugewandte und mutige Frau geschildert, die der vielen Heiratsanträge wegen, die sie als reiche Erbin ereilten, von Amerika nach Europa geflüchtet ist, nicht ohne zu bedauern, dass sie dort kaum noch Heiratsanträge erhielt. Die Geschlechterforschung hätte reiches Material an dieser Figur und am Autor.

Das Spiel der Liebe kann hier nur zu zweit gespielt werden. Die Verliebten reden, worüber sonst, endlos und nuancenreich über ihre wechselseitige Anziehung - und über den Spanisch-Amerikanischen Krieg. Erneut fahren wir mit der Geisterbahn. Schöne Landschaftsschilderungen wechseln sich mit Visionen ab, Albträume mit der Hingabe ans technische Bewusstsein, politische Intrigen mit ausgiebigen Frühstücken. Zwischendurch wird geheiratet. In der Hochzeitsnacht, die das Paar nicht gemeinsam verbringen kann, hackt der Bräutigam angestrengt ein Loch in den Kellerboden seines Hauses, um einen Zugang zur Schatzhöhle zu suchen. Schon wieder hören wir Friedrich Kittler lachen, wir sind in den Jahrzehnten der Psychoanalyse.

"Das Geheimnis der See" ist also ein wilder Seelen- und ein Abenteuerroman, eine "gothic novel", eine Spionageerzählung, ein Katalog der Tourismusbehörde von Aberdeen, eine Konversations- und Liebesgeschichte zwischen dem uralten Europa und der Neuen Welt, dem Anwalt in Trance und dem Mädchen aus Chicago, das in die träumerische Welt der heidnischen Altertümer hineinbricht wie die Familie von Hiram B. Otis ins Schloss von Canterville. Der Roman trägt mit der Ironie nicht so dick auf wie Oscar Wilde, aber auch in ihm ist die teils erschrockene, teils amüsierte Distanz des Europäers zu seinen Traditionen zu spüren.

Sein Autor Abraham Stoker, der sich Bram nannte, hatte mit "Dracula" 1897 eine der wenigen literarischen Figur geschaffen, die weltweit buchstäblich jeder kennt, den Ruhm seines Romans allerdings nicht mehr erlebt. Er starb 1912. Von Beruf war der Ire ein Londoner Theaterdirektor und Assistent des berühmtesten britischen Schauspielers seiner Tage, Sir Henry Irving. Die Ferien verbrachte er oft in Cruden Bay, einem kleinen Dorf an der schottischen Ostküste. Dort schrieb er große Teile von "Dracula" und machte die Gegend zum Schauplatz von "Das Geheimnis der See". Dort soll er auch, wie uns das Nachwort des Übersetzers unterrichtet, einer alten Frau begegnet sein, die ihm Modell für die Seherin Gormala stand.

Die ist im Roman eine Allegorie der Warnung davor, dass das Vergangene gar nicht vergangen sei. Und weil das Älteste, das uns umgibt, die Natur ist, stellt die Faszination durch sie, ihre erschreckende Gewalt und milde Schönheit, den Kontakt zu dem her, was überwunden nur scheint. Das Hineinragen alter Zeitschichten in die Gegenwart, die Fortdauer von Mythen wie historischen Vergangenheiten war ein Muster von Stokers literarischer Produktion. Mitunter spottet er im Roman über das Zeitbewusstsein seiner Mitwelt, etwa wenn von "meiner alten, vor einem Jahr angenommenen Gewohnheit" die Rede ist.

Die Skizzen der schottischen Küstenlandschaft, die Stoker zeichnet, sind die zweite große Leistung des Romans. Sie sind um Präzision bemüht und nicht sentimental, weil die Natur selbst nicht rücksichtsvoll ist. Noch in ihrer Schönheit liegt die Täuschung, sie habe einen gemütlichen Platz für ihre Betrachter vorgesehen. Die Natur hat uns aber gar nicht vorgesehen. "Wie alles Schöne auf Erden vergeht es und verhüllt nur den Kummer", lässt Stoker einen schottischen Schäfer getreu calvinistischer Gesinnung über den herrlichen Sonnenuntergang am Meer sagen.

Es ist tatsächlich wie in einer guten Geisterbahn. Wir halten die Fahrt und die Abfolge der Ereignisse für absurd, wir amüsieren uns über die Versatzstücke, der Ablauf kommt uns erwartbar vor. Und doch erschrecken wir uns, sind wir mitgenommen, schütteln wir am Ausgang unseren Kopf, weil so viel passiert ist. Es dürfte wenig Leser geben, die, wenn sie die Fahrt in diesem Roman zu Ende gefahren sind, nicht mit hundert Eindrücken und Gedanken wieder ins Leben zurückkehren.

Bram Stoker:

"Das Geheimnis der See".

Roman.

Aus dem Englischen

und hrsg.

von Alexander Pechmann.

Mare Verlag,

Hamburg 2024.

544 S., geb.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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Von Lustaufbuch am 26.11.2024

Ein großartiger Klassiker mit viel Spannung!

»Ein goldner Mond, wenn die Flut steigt an, Und Lammas-Fluten, zu brechen den Bann; Mit dem Tod vermählt, ein goldener Mann.« Als sich Archibald Hunter wie jedes Jahr nach Cruden Bay begibt, um dort seinen Urlaub zu verbringen, weiß er noch nichts von den vielen Überraschungen jedweder Art, die ihm das Leben in der kommenden Zeit bereithält. Alles fängt damit an, dass er auf die mysteriöse Frau Gormala trifft. Sie offenbart ihm, dass nicht nur sie selbst, sondern auch er über das sog. Zweite Gesicht verfügt. Bereits am nächsten Tag ereignet sich ein Unglück, welches Archibald tags zuvor voraus gesehen hat. Bei einer weiteren, sich androhenden Tragödie schreitet er ein und rettet die zwei Frauen Mrs Jack und Miss Anita. Beide sind ihm äußerst dankbar und zwischen Miss Anita und dem Protagonisten bahnt sich sogleich eine Liebesgeschichte an. Jedoch weiß er nicht, dass sie ein Geheimnis mit sich trägt. Ein anderes Rätsel ein 300 Jahre alter Schatz verbirgt sich dagegen direkt unter ihnen, in einer Höhle. Allerdings sind sie nicht die Einzigen, die danach trachten. Dieses Buch verbindet Elemente des Schauer-, Abenteuer- und Liebesromans gleichermaßen. Zudem beruht es nicht ausschließlich auf einer Fiktion, sondern reale Ereignisse, besonders der Spanisch-Amerikanische Krieg von 1898 immerhin wäre Spanien mit dem Schatz in diesem Kriegsgefecht gut geholfen , lassen sich erkennen. Aber auch verschiedenste Geheimcodes, welche häufig Erwähnung finden, sind teilweise auf die Binärcodes von Francis Bacons zurückzuführen. Währenddessen konkurrieren konservative Schilderungen mit modernen Aspekten, bspw. dem Spiel mit Geschlechterrollen oder mit für damalige Zeiten höchst modernen Aktivitäten, wie dem Fahrradfahren. Ein Roman, der sich flüssig lesen lässt und trotz seiner über hundert Jahre mit gegenwärtiger Spannungsliteratur problemlos mithalten kann. Noch dazu diese wunderschöne Ausgabe!