Archie Oclos' Die Straßenkatzen von Manila ist weit mehr als eine Sammlung von Geschichten über streunende Katzen. Es ist ein sensibler und gleichzeitig realistischer Blick auf das Leben in der philippinischen Hauptstadt. Erzählt werden die Erlebnisse von sechs charismatischen Katzen der Weißen, dem Duo, dem Piraten, der Prinzessin und Batman , die auf ihre eigene Weise versuchen, in einer rauen Umgebung zu überleben. Jede Katze bringt ihre ganz eigene Persönlichkeit und Geschichte mit, was es leicht macht, sich emotional mit den Charakteren zu verbinden.
Das Buch schafft es, durch seine Kombination aus klarer, einfacher Sprache und detailreichen Illustrationen sowohl Herz als auch Verstand anzusprechen. Dabei wird nicht nur das Leben der Tiere gezeigt, sondern auch ein tiefer Einblick in die sozialen und kulturellen Gegebenheiten Manilas vermittelt. Die Szenen sind authentisch und unverfälscht, ohne dabei kitschig oder übermäßig romantisierend zu wirken. Besonders hervorzuheben ist, wie Oclos Themen wie Armut, Gemeinschaft und den Überlebenswillen subtil in die Geschichten einwebt. Diese Botschaften machen das Buch zu mehr als nur einer Geschichte über Katzen es ist eine Reflexion über das Leben selbst, gesehen durch die Augen dieser Tiere.
Die Straßenkatzen von Manila richtet sich nicht nur an Tierliebhaber, sondern auch an Leser, die ein Interesse an der philippinischen Kultur oder an urbanen Geschichten haben. Es regt dazu an, den Blick für die unsichtbaren und oft übersehenen Bewohner der Städte zu schärfen, sei es Mensch oder Tier. Archie Oclos gelingt es mit Leichtigkeit, mit wenig Text und berührenden Bildern eine nachhaltige Wirkung zu hinterlassen.