Das "Abendlied" von Matthias Claudius gehört zu den ganz wenigen geistlichen Volksliedern, welche die wechselnden Zeitläufe überdauert haben. Es wurde an Kinderbetten gesungen, in Grundschulklassen erlernt, bei abendlichen Feiern angestimmt. Allerdings gerät es seit einiger Zeit in Vergessenheit. Dabei könnte gerade das verweilende Betrachten des aufgehenden Mondes unsere aufgewühlten Sinne zur Ruhe kommen lassen. Und die berührenden Gemälde von Caspar David Friedrich mögen in uns Empfindungen wecken, die weit über diesen Raum und diese Zeit hinausweisen. Eberhard Süße, geb. 1941, zur Zeit des Krieges, aufgewachsen in Maulbronn und vertraut mit den hohen klösterlichen Räumen, gereift in Pfarrstellen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, geübt in der Auseinandersetzung mit kirchenfernen Zeitgenossen, engagiert in Predigtdienst, Seelsorge und Unterricht und seit dem Ruhestand tätig in der Erwachsenenbildung.