Es wurde darüber berichtet. Es wurde darüber geschrieben. Es wurden darüber und darin Filme gedreht. Das Hotel "Astoria" in Leipzig ist aus der Stadtgeschichte der letzten hundert Jahre nicht wegzudenken. Am 5. Dezember 1915, mitten im Ersten Weltkrieg, eröffnet, gehörte das Hotel bald zu den ersten Adressen Deutschlands und zählte unzählige Prominente zu seinen Gästen. Hier logierten u. a. Johannes Heesters, Henny Porten und Hans Albers. In der DDR behielt das nunmehrige Interhotel seinen Glanz, beherbergte insbesondere zur Messezeit ebenfalls Gäste aus aller Welt. Und auch nach 1989 gaben sich Stars wie David Hasselhoff, Mario Adorf, Steffi Graf oder David Copperfield die Klinke in die Hand. Am 31. Dezember 1996, nach 81 Jahren, ist damit Schluss, bis heute ist es nicht gelungen, das Haus wieder zum Leben zu erwecken. Alljährlich am 5. Dezember treffen sich die ehemaligen Mitarbeiter des Leipziger Hotels "Astoria" und gedenken ihrer verlorenen Arbeitsplätze, der legendären Unterkunft und Bleibe. Das Hotel war ihnen Berufung, weniger Job, für den sie Höchstqualität und -leistung gaben. Über achtzig Jahre haben Generationen von Zimmermädchen, Kellnern, Köchen, Liftboys und anderen dienstbaren Geistern das "Astoria" zum "ersten Haus am Platze" gemacht. Service, Küche und Ambiente besaßen über die Stadt hinaus, über die Grenzen Deutschlands hinweg bis nach Übersee einen ausgezeichneten Ruf. Mithilfe einer Vielzahl von Originalstimmen, entlegensten Archivalien und Sekundärquellen sowie zahlreichen Abbildungen gelingt es Henner Kotte, den alten Glanz des "Astoria" wiederzubeleben.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
5. Dezember: Astoria-Tag 7
Baustelle und eine Aufforderung zum Tanz 11
Arisierung ist keine Vorgangsbeschreibung 37
Vom schweren Anfang und der Faust der Arbeiterklasse 64
Kunst im Hause, Spione und die Prominenz 99
Parteiführung mit Auftrag und Verfahren 135
Nur noch Fassade 179
Jahrhundertbau ohne baulichen Fortschritt 221
Quellen und verwendete Literatur 246
Bildnachweis 248