Sowenig wie Marco Polo und Kublai Khan in diesem Buch historische Figuren sind, sowenig handelt es sich auch bei den Städten, die der fiktive Venezianer beschreibt, um reale Orte in der bewohnten Welt. Es sind vielmehr Tummelplätze der Imagination, die unter den Formen möglicher Städte nicht fehlen dürfen
- Italo Calvino, der immer ein Erzähler war, nie eine Zeile Lyrik schrieb, hat mit den "Unsichtbaren Städten" eins der schönsten, zugleich phantasievollsten und präzisesten Poeme verfaßt.
Marco Polo berichtet von unerhörten, rätselhaften, von unsichtbaren Städten, in denen sich unendlich viele Wünsche und Ängste verkörpern: von Perinthia, das exakt nach den Berechnungen der Astronomen erbaut wurde, und heute einem Moloch gleicht; von Armilla, der angeblich verlassenen Stadt, die aber doch noch voller junger schöner Frauen ist. Mit ihrer phantastischen Atmosphäre, mit ihren kunstvoll arrangierten Labyrinthen, mit ihren unendlichen Variationsmöglichkeiten zählen "Die unsichtbaren Städte" zu Italo Calvinos größten Werken.