Ich habe mich sofort in das wunderschöne Buchcover verliebt und wollte das Buch unbedingt haben.
Aber natürlich nicht nur um des Cover willens.
Seit "Herzen hören" mag ich die Bücher des Autors sehr gern.
Leider sprang der Funke diesmal nicht über.
Es geht um die Japanerin Akiko. Neunundzwanzig Jahre alt, Single und Buchhaltungskraft in einer großen Firma in Tokio. Ihre Mutter, mit der sie zusammenlebte und die sie alleine großzog, ist erst kürzlich verstorben.
Groß Sozialkontakte hat Akiko nicht, nur über ihren Beruf.
Allerdings auch kaum Zeit, denn die Arbeitstage dauern 12 Stunden und mehr als eine Woche Urlaub im Jahr wird den Angestellten nicht zugestanden.
Eines Tages trifft sie einen alten Schulfreund aus Jugendzeiten wieder. Kento ist ein Hikikomori, also ein Mensch, der in selbstverfügter Isolation lebt und in dem Fall das Haus nur nachts verlässt.
Eigentlich ist damit schon fast alles erzählt. Mir hat hier die besondere Poesie der anderen Bücher gefehlt, das gewisse Etwas.
Es plätscherte so vor sich hin und hat mich emotional leider nicht erreicht.
Was mit hingegen sehr gut gefallen hat, das war der Einblick in die japanische Lebensrealität gerade von jungen Frauen. Zwischen Stundenhotels, weil für Beziehungen gar keine Zeit vorhanden ist (oder auch gar nicht gewünscht ist), Pflichterfüllung und einer in unseren Augen nicht existenten Work-Life-Balance. Spannend!