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Willkommen im Paradies

Roman aus Marokko

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Unter dem umgestürzten Boot am Strand herrschte ein Friede, den Nuarâ mit ihrem Kind um nichts in der Welt eingetauscht hätte. Sie hat sich hier versteckt, um nicht von der Polizeipatrouille entdeckt zu werden. Die Schreie des Babys drohten sie und die Gruppe Flüchtlinge, die gemeinsam am Strand von Tanger auf das Boot des Schleppers warten, zu verraten - so kurz vor dem Ziel, der Festung Europa. Einer von ihnen ist der junge Asûs, der mit Verschmitztheit und Ironie die Geschichten seiner Schicksalsgenossen wiedergibt. Er erzählt aber auch, wie sie, vor Kälte und Angst zitternd, auf das Zeichen zum Aufbruch warten und wie sie versuchen, die Lichter am Horizont zu deuten - künden sie vom Gelobten Land, oder sind sie eine Falle?
Mit "Willkommen im Paradies" wird einer der wichtigsten Romane Mahi Binebines in einer überarbeiteten Übersetzung neu aufgelegt.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
25. August 2017
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
190
Reihe
Arabische Welten
Autor/Autorin
Mahi Binebine
Übersetzung
Patricia A. Hladschik
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
französisch
Produktart
gebunden
Gewicht
302 g
Größe (L/B/H)
192/123/24 mm
ISBN
9783857874819

Portrait

Mahi Binebine

Mahi Binebine, geboren 1959 in Marrakesch. Studium der Mathematik in Paris. Lehrer. Hinwendung zur Literatur und Malerei. Heute gilt er als bekanntester Maler Marokkos, seine Bilder hängen u.a. im New Yorker Guggenheim-Museum. Sein schriftstellerisches Werk - er schrieb acht Romane - wurde in verschiedene Sprachen übersetzt und mehrfach ausgezeichnet. Nach Jahren in Frankreich und den USA lebt Mahi Binebine seit 2002 wieder in Marrakesch. www.mahibinebine.com.

Pressestimmen

"Ein authentisches Zeugnis der afrikanischen Flüchtlingsproblematik, lebensnah und anschaulich." (Jutta Fenk-Esterbauer, Donaukurier)
"Mahi Binebine erzählt von den Menschen, die nur deshalb in Marokko sind, weil man nirgends sonst auf dem Kontinent Europa so nahe ist." (Jens-Christian Rabe, Süddeutsche Zeitung)

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Von Almut Scheller-Mahmoud am 14.01.2025

Jeder Mensch ist eine Geschichte

Dieses 1999 erschienene, 2024 im Schweizer Lenos Verlag neu aufgelegte Buch des marokkanischen Schriftstellers und Malers Mahi Binebine ist aktueller denn je. Er selbst hat ein wechselvolles Schicksal. Einer seiner Brüder war unter Hassan II 18 Jahre im berüchtigten Gefängnis Tazmamart inhaftiert. Binebine studierte Mathematik und lebte als Lehrer in Paris, bis er anfing zu schreiben und autodidaktisch zu malen. Einige seiner Bilder sind Bestandteil des Guggenheim Museums in New York. Er lebte in New York und in Madrid, kehrte erst 2002 in die Heimat zurück. Binebine gelingt es meisterhaft, die Lebensgeschichten, angefüllt mit Verzweiflung, Hoffnungs-losigkeit, Enttäuschung und zugleich Hoffnung der einzelnen Protagonisten, die am Strand von Tanger auf die Überfahrt nach Spanien harren, lebendig werden zu lassen. Er setzt Asûs als seinen Erzähler, seinen Dolmetscher ein. Und so bekommen die Maghrebiner Nuara und ihr Kind, Ihr Mann Sulaimân, Jûssuf und sein zwergenhafter Zwilling, Momo, Mûrad und Kâssim Dschûdi, die beiden Malier Pafadnam und Yarcé sowie die Europäer, die Schwestern Bénédicte und Odette und der Lehrer Monsieur Romanchef, ein menschliches Gesicht, denn jeder Mensch hat eine ganz eigene Geschichte, die sich zudem noch in Vorgeschichten, mit ihren sozialen, religiösen und kulturellen Strukturen verästelt. Das schmale Buch von Binebine könnte zum Nachdenken anregen, was denn unser Gesicht, unsere Geschichte und Vorgeschichte wären, wenn wir unser altes Leben verlassen würden für ein neues menschenwürdiges. Die Festung Europa ist regressiver und repressiver denn je. Rechtspopulistische Regierungen und ihre Trittbrettfahrer übernehmen das Zepter. Und die großen Worte von Menschenrechten und der Würde eines jeden einzelnen werden zu verbalen Hülsen im Einheitsbrei der Informationen. Niemand interessiert sich für die, die ihre Heimat verlassen haben, aus welchen Gründen immer: Krieg und Verfolgung, Hungersnöte, Überschwemmungen, Ausweglosigkeit im eigenen Leben. Niemand interessiert sich für die im Mare nostrum Verschollenen, Ertrunkenen. Im Mittelmeer soll es Fische geben, die besonders prall und fett seien Niemand sieht sie als Einzelwesen, sondern immer nur als menschliche Masse. Die Maghrebiner. Die Syrer. Die Muslime. etc. Vielleicht sind es irgendwann Die Europäer?