Drei besondere Wasserschweine leben mit ihrer Herde im Zoo. Es sind die kluge und tapfere Emmy, der verlässliche Raul und Tristan, der immer das beste Futter findet. Die Drei möchten gerne über den Tellerrand hinausschauen. Was könnte außerhalb ihres Geheges noch alles liegen? Also starten sie nächtliche Ausflüge, lernen andere Tiere kennen und ein Abenteuer jagt das nächste. Das Buch hat sehr schöne Momente. Es werden Freundschaften geschlossen und es wird gezeigt, dass es zwar Mut braucht, um die Komfortzone zu verlassen, aber dass es sich definitiv lohnt sich neuen Möglichkeiten gegenüber offener zu verhalten. Die Illustrationen von Anika Voigt sind ebenfalls toll, vor allem diejenigen, die sich über eine Doppelseite erstrecken. Für die Zielgruppe hätten es gerne noch ein paar zusätzlicher Bilder sein können. Leider habe ich aber auch etwas Kritik zu äußern. Für Selbstleser (7/8 Jahre) ist das Buch teilweise etwas schwierig, da dort ungewöhnliche Wortkreationen gebildet werden. So sagt der Esel zum Beispiel "Iiiaaaach" statt "Ich". Das ist für ungeübte Leser schwierig zu verstehen. Zum Vorlesen sind solche Wörter vielleicht ebenfalls kleine Herausforderungen, aber machbar. Allerdings sind gerade die Geschichten der zweiten Hälfte eher gruselig, so dass sie für viele 6-Jährige eher ungeeignet sind, vor allem als Gute-Nacht-Geschichte, wofür geworben wird. Da sind dann auch die Illustrationen echt gruselig. Zudem tauchen öfter Schimpfwörter auf. Versucht man also dem Kind gerade beizubringen, dass es diese Wörter, die es in der Schule aufschnappt, nicht verwenden soll, ist es eher kontraproduktiv sie hier vorzulesen. Ich finde die passende Einordnung für die richtige Leserschaft somit etwas schwierig. Fazit: Eltern sollten genau überlegen, ob das Buch zu ihrem Kind passt. Dazu sollte es sich nicht so schnell gruseln, damit es die abenteuerlichen Geschichten auch genießen kann. Anfang April erscheint bereits die Fortsetzung für alle wagemutigen Wasserschwein-Fans.