"Ich bin ein Gerüst, ein Gerüst meines Ichs. Ich bin nur ein kleiner, spazierender Hass, ich gehe und weiß nicht wohin, mein Weg ist rund, kugelrund, endet nie. Während ich gehe, verblute ich, doch niemand sieht die Blutspuren in der schwarzen Erde."Bei "Juja" handelt es sich um das Debüt der Autorin Nino Haratischwili. Es ist ein Spagat zwischen Wahrheit und Fiktion. Inspiriert von der Geschichte um die Französin Danielle Sarréra, die sich mit 17 Jahren umgebracht haben soll. So sagt man, dass auf einem Dachboden in Paris in den siebziger Jahren ihre Schrift "Arsenikblüten", welche zum Teil sehr verstörend war, gefunden wurde. Angeblich haben sich einige junge Frauen nach der Lektüre des Buches ebenfalls umgebracht. Laut Spiegel soll der Herausgeber des Buches viele Jahre später gesagt haben, dass es Danielle Sarréra nie gegeben habe und dieser das Buch selbst geschrieben hat.Trotz allem gibt es in Haratischwilis Debüt eine junge Autorin, die Jeanne Saré heißt und deren Wut wir hautnah erleben. Ihre innere Leere, Verzweiflung und Sehnsucht nach Liebe, aber auch dem Ende von allem ist greifbar, spürbar und sehr schmerzhaft. Denn man fragt sich, warum hat dieses junge Mädchen, diese noch s o junge Frau keine Freude am Leben? Die Geschichte umspannt einige Jahrzehnte und Sarés Buch "Eiszeit" verbindet die einzelnen Charaktere, die wir im Laufe der Geschichte kennenlernen miteinander. Jeder Charakter hat sein Päckchen zu tragen und nach der Lektüre von Sarés Buch, ist für die Lesenden nichts mehr wie es war...Teils poetisch, teils vulgär schreit diese Geschichte ihre Verzweiflung, ihre Wut und ihre Einsamkeit mit jedem Wort, jeder Zeile laut hinaus. Folgendes Zitat aus dem Buch, trifft Haratischwilis "Juja" sehr gut:"Es gibt eigentlich keine Handlung, alles, was drinsteht, ist interpretierbar, alles ist Wahnsinn oder Wahrheit, je nachdem, wie man es sehen will. Es ist ein einziger Bewusstseinsstrom."